Tierhaltung | 05. November 2020

ASP und Vogelgrippe breiten sich aus

Von AgE und der BBZ-Redaktion
Nach Brandenburg hat nun auch Sachsen den ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP). Zudem wurden die ersten Fälle von Vogelgrippe in Deutschland gemeldet.
Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Samstag mitteilte, wurde die ASP erstmals auch bei einem Wildschwein im Freistaat Sachsen nachgewiesen. Das Tier sei im Rahmen einer Jagd erlegt worden und habe keine Krankheitssymptome gezeigt. Die Krankheit habe man bei der routinemäßigen Untersuchung gefunden. Der Fundort liegt dem Ministerium zufolge nahe der polnischen Grenze in der Oberlausitz im Landkreis Görlitz. Sachsen sehe sich aber gut gewappnet und könne auf die Erfahrungen in Brandenburg zurückgreifen. Die Zahl der ASP-Fälle in Deutschland ist auf 124 gestiegen (Stand 5. November 2020). 
Bewegungsjagd mit Hygienemaßnahmen
Nachdem das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg (MLR) zum 1. November die Unkostenpauschalen für die Meldung von Fallwild und die Probenahmen erhöht hat, soll die Jägerschaft weiter unterstützt werden. Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums können trotz der geltenden Corona-Verordnung weiterhin Bewegungsjagden mit bis zu 100 Personen durchgeführt werden. Allerdings müssten einige  Hygienemaßnahmen  beachtet werden. Die Jagdstatistik für Baden-Württemberg im Jagdjahr 2019/20 erreiche mit 74683 Stück Schwarzwild das zweithöchste Ergebnis in der Geschichte des Landes. Landwirtschaftsminister Peter Hauk sieht dies als Beleg dafür, dass die Jägerschaft einem sehr hohen Anspruch gerecht wird.
Unterdessen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zusammen mit der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) eine Initiative gestartet, um die globale Ausbreitung der ASP zu stoppen. Wie beide Organisationen mitteilten, wurden kürzlich in einer fünftägigen Online-Veranstaltung Regierungsvertreter, Tierärzte, Fachleute und Wissenschaftler aus der ganzen Welt zusammengebracht, um Wissen und Erfahrungen über die Tierseuche auszutauschen und Leitlinien für koordinierte Maßnahmen zu deren Bekämpfung auf den Weg zu bringen. 
Erste Vogelgrippe-Fälle in Deutschland
Neben der Afrikanischen Schweinepest ist nun auch die Geflügelpest in Deutschland angekommen. Laut Angaben des Agrarressorts wurde die hochansteckende Krankheit bei einer Wildente in Hamburg, einem Mäusebussard in Mecklenburg-Vorpommern und verschiedenen Wildvögeln in Schleswig-Holstein nachgewiesen. Dabei handelte es sich um die Virustypen H5N8 und H5N5.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hatte bereits Anfang Oktober darauf hingewiesen, dass im Herbst mit den Zugvögeln auch Infektionen von Wildvögeln mit Geflügelpest auftreten könnten, und das Risiko eines Eintrags nach Deutschland als hoch eingestuft. Wie das Ministerium betont, sind die zuständigen Behörden der Bundesländer nun aufgefordert, die Situation genau zu beobachten und Überwachungsmaßnahmen hinsichtlich toter oder kranker Wildvögel zu intensivieren. Auch Geflügelhalter seien aufgefordert, Vorsorge zu betreiben und ihre Bestände zu beobachten.