Aus der Geschichte des Badischen Landwirtschaftsverlags

1948 wurde die "Bauern-Zeitung" als Informationsmedium des BLHV gegründet.
Im Oktober 1948 erschien die erste Ausgabe der „Bauern-Zeitung”, so der damalige Gründername der BBZ. Bis es soweit war, lagen spannende Monate hinter den Verantwortlichen des eineinhalb Jahre zuvor gegründeten Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV). In zähen Verhandlungen wurde der französischen Militärregierung die Erlaubnis abgerungen, mit einem Informationsmedium alle badischen Bauern und Bäuerinnen erreichen zu können.

Anfangs nur alle 14 Tage
Zunächst erschien die „Bauern-Zeitung” alle 14 Tage und wurde in Waldshut gedruckt. Nach den Wirren von Krieg und Drittem Reich, Zwangswirtschaft und Militärverwaltung suchten nicht nur die Bauern nach einer neuen gesellschaftlichen Identität. Treibende Kräfte und Namen für die Bildung einer einheitlichen bäuerlichen Berufsvertetung waren Dr. Franz-Josef Schwörer als Verlagsgeschäftsführer und Chefredakteur sowie Lambert Schill, der langjährige Bauernverbandspräsident. Sie setzten sich dafür ein, dass die Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung nicht die damalige Landwirtschaftskammer bekam, sondern der BLHV. 

Netz von Austrägern
BBZ-Titelseite aus dem Februar 1962: Immer am Puls der Landwirtschaft.
Dass die „Badischen Bauern Zeitung”, die schon bald in Freiburg verlegt und gedruckt wurde, auch wirtschaftlich zu einem Erfolg wurde, dafür sorgten Sepp Glatt, Friedrich Maier und Emil Krotz in den Anfangsjahren. Druckpartner ist bis heute die Freiburger Druck GmbH und Co. KG. Bis ins Jahr 2002 gelangte die BBZ über ein Netz von Austrägern, die per Postpaket beliefert wurden, zu ihren Lesern. Seither gibt es nur noch den reinen Postvertrieb.

"Frisch, herzhaft und herzlich"

März 1989: Das Titelbild ist bereits in Farbe.
Mit einer Sprache, die „frisch, herzhaft und herzlich” sein sollte, wolle sich die die BBZ kritisch zu politischen Themen äußern und Diskussionen anstoßen, so Lambert Schill in einer Rede im Januar 1949. Dem ist die BBZ über die Jahrzehnte treu geblieben, auch in ihrer Orientierung an der gesamten bäuerlichen Familie. Jedes Familienmitglied findet wöchentlich Themen von Interesse. So nehmen neben der Agrar- und Verbandspolitik produktionstechnische Themen aus Acker- und Obstbau, Wald und Viehwirtschaft breiten Raum ein. Auch das Geschehen rund um die Agrarmärkte und ihre Unternehmen wird Woche für Woche gespiegelt. Landfrauen- und Landjugendverband können auf eigenen Seiten über ihre Themen berichten. Auch Rezepte, Kinderseite und Gartenthemen haben seit langem ihren festen Platz in der BBZ. Zu den kirchlichen und bäuerlichen Feiertagen Ostern, Weihnachten und Erntedank gibt es Sonderseiten mit thematischem Bezug sowie Kulturhistorisches. Mit einem lebendigen Kleinanzeigenteil ist die BBZ natürlich Woche für Woche Marktplatz für die verschiedensten Verkäufe und Gesuche. 


Ab der Jahrtausendwende vollfarbig

Zur Jahrtausendwende erscheint die BBZ erstmals komplett in Farbe.
Viel mehr verändert als ihre thematische Ausrichtung hat sich im Lauf der Jahre aber Technik, Umfang und optische Gestaltung der Zeitung. Die Schritte vom Bleisatz zur digitalen Verarbeitung von Texten und Bildern brachten enorme Veränderungen in den technischen Abläufen. Entsprechend den sich verändernden Lesegewohnheiten wurde mit der Zeit Wert auf kompaktere Beiträge und Fachartikel gelegt, zugunsten eines lesefreundlicheren Umfangs. Von Beginn an wurde die Zeitung in Zeitungspapier gedruckt und geheftet. Druck- und produktionstechnische Möglichkeiten erlaubten es dem Verlag, die BBZ ab der Jahrtausendwende vollfarbig herauszubringen. Optik und Layout wurden mehrfach verändert und dem Zeitgeist angepasst, seit 2002 hat die BBZ eine Internetseite. Besonderes Augenmerk legt die Redaktion auf die regionale Berichterstattung, dem großen Plus einer regionalen, landwirtschaftlichen Wochenzeitung. Das fängt bei der Auswahl des Titelbildes an. Außerdem unterhält die Redaktion ein breites Netz an freien Autorinnen und Autoren im ganzen Verbreitungsgebiet, ohne deren „Korrespondenten”-Tätigkeit die Themenvielfalt nicht abzudecken wäre.


Enge Leserbindung
September 2012: Die BBZ im heutigen Erscheinungsbild.
Damals wie heute schätzen alle, die im Verlag arbeiten, die große Verbundenheit der Leser zu ihrer Zeitung. Das zeigt sich nicht nur an den vielen Rückmeldungen seitens der Leserinnen und Leser, auch bestätigen Leserumfragen, dass pro Abonnement mehrere Personen im Haushalt die Zeitung regelmäßig und ausführlich lesen. Zudem ist die Teilnahmebereitschaft bei Gewinnspielen zu Messen oder zu Weihnachten groß. Dass die BBZ auch in Zukunft in jedem bäuerlichen Betrieb ihren festen Platz hat und darüber hinaus für alle an der Landwirtschaft und dem Landleben Interessierten attraktiv bleibt und bleiben wird, ist das Bestreben des Badischen Landwirtschaft-Verlags.