ZG verbessert Eigenkapitalbasis und Ergebnis
45,5% der Umsätze entfielen auf das Agrargeschäft. Eine Rekordmenge von 693000 Tonnen Mais und Getreide (Vorjahr: 539000 Tonnen) wurden erfasst. Dennoch sank der Umsatz im Geschäftsbereich Vermarktung wegen der niedrigeren Preise um 10,8% auf 216 Mio. Euro. Für viele Mitglieder konnte der Preisrückgang durch die ZG-Vermarktungsmodelle abgefedert werden.
Im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion fiel der Umsatz wegen der gesunkenen Düngerpreise um 4,9 % auf 145 Mio. Euro. In Beratung und Logistik musste wegen des schwierigen Witterungsverlaufes flexibel reagiert werden. Als ein Beispiel nannte Glaser die Kirschessigfliege. Die ist für ihn eine ähnliche Herausforderung wie der Kartoffelkäfer in den 1940er-Jahren. Bei der Trichogramma-Ausbringung setzt die ZG in diesem Jahr sechs Multikopter ein.
Der Geschäftsbereich Tiernahrung setzte mit 106000 Tonnen 5,3 % mehr Ware ab, wobei der Umsatz preisbedingt um 4,1 % auf 59,1 Mio. Euro zurückging. Aus Glasers Sicht müsste die bäuerliche Struktur der Tierhaltung in Baden-Württemberg öffentlichkeitswirksamer herausgestellt werden. „Wir haben nur mit einer qualitäts- und regional geprägten Strategie eine Chance”, meinte er. Dazu gehörten Gentechnikfreiheit und der verstärkte Einsatz von regional erzeugtem Soja in der Fütterung. Seine Vision sei, Baden zu einem Feinkostladen zu machen – daran arbeite man zusammen mit der Schwarzwaldmilch und anderen mittelständischen Verarbeitungsunternehmen.
Der konsolidierte Umsatz der Beteiligungsunternehmen im Geschäftsbereich Technik sank 2014 um 1,4 % auf 157 Mio. Euro. Der Rückgang der Branche in Baden-Württemberg insgesamt belief sich nach Glasers Angaben um 8%.
Die ZG Raiffeisen Märkte setzten 86,5 Mio. Euro um, ein Plus von 2,6 %. Man verspüre in diesem Geschäft einen immer härter werdenden Wettbewerb.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Energie brach sowohl preis- als auch mengenbedingt um 21% auf 475 Mio. Euro ein. Dennoch wurde das Ergebnis ausgebaut. Das Geschäftsfeld Biodiesel wurde in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Biodieselhersteller Tecosol eingebracht. Das gemeinsame Unternehmen firmiert unter dem Namen Biofuels und startete am 1. Mai 2015. Das Geschäftsfeld Holzpellets wurde mit der Firma German Pellets in ein gemeinsames Unternehmen eingebracht, das unter dem Namen Best Pellets firmiert und am 1. März 2015 an den Markt ging.
Per Ende April ist der Umsatz im laufenden Jahr nochmals um 4% auf 391,6 Mio. Euro gefallen, Grund seien die gesunkenen Getreidepreise. Glaser geht von einer schwachen Durchschnittsernte aus, die eine Woche später als im Vorjahr einsetzen wird. Wie im Vorjahr werde die ZG rund 23 Mio. Euro investieren, sagte Glaser. Das Logistikzentrum für Raiffeisen Märkte in Kehl werde erweitert und das in Lahr zu bauen begonnen (siehe Seite 27).
Investiert werde auch in ein zentrales Düngerlager im Kehler Hafen und die Siloanlage im Karlsruher Hafen. In Walldürn, Sommerau und Riedhausen werden Agrartechnik-Werkstätten neu gebaut und in Waldshut-Tiengen ein neuer Raiffeisen Markt eröffnet.