Zaunbauförderung läßt auf sich warten
Das Land Baden-Württemberg bezuschusst den Bau mit 50 % der Kosten. Die Stadt Hornberg beteiligt sich laut Gemeinderatsbeschluss an den privaten Weidezaunmaßnahmen mit einer Kofinanzierung von 25 % der Bruttokosten, weitere 25 % verbleiben bei den Grundstückseigentümern. Insgesamt sollen die Kosten für das Projekt gut 90000 Euro betragen.
Mit seinen Sorgen hielt vor Kurzem bei einem Pressetermin Landwirt Franz Josef Kaltenbach aus Niederwasser nicht hinter dem Berg. „Das Projekt ist für dieses Jahr gelaufen. Wir hoffen nun zumindest auf eine verbindliche Zusage für das nächste Jahr”, ist er frustriert. Bei ihm geht es um rund viereinhalb Hektar an steilen Flächen, die für eine Beweidung mit Rindern vorgesehen sind.
Wie alle anderen Landwirte hatte er auf den Bau im Mai gehofft und sich bereits um die Beschaffung des privaten Geldbetrags gekümmert. Durch die Verzögerung hat er nun den alten Zaun wieder angebracht und außerdem einige hundert Euro in Ausbesserungsmaßnahmen investiert.
Was ihn zusätzlich ärgert ist, dass es in der Förderkulisse Wolfsprävention – zu der Hornberg bisher nicht gehörte – keine Verzögerung gebe. „Irgendwann ist das Ganze den Landwirten nicht mehr zu vermitteln”, gibt er zu bedenken.
Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold hatte sich im Herbst 2018 noch positiv überrascht über das Interesse am Offenhaltungskonzept gezeigt. Dieses beinhaltete auch die Beschaffung eines Hangmähers und eines Viehtransporters, die rege genutzt werden.
Die Verzögerung sei bedauerlich, sagt Dr. Regina Ostermann, Geschäftsführerin des Landschaftserhaltungsverbandes Ortenaukreis. Die Gemeinde Hornberg habe ein Mindestflurkonzept erstellt, was die Landwirte vor Ort für die Offenhaltung motivierte. Seit dem Jahr 2013 wird der Zaunbau im Ortenaukreis über Sammelanträge gefördert. Bisher wurden Ostermann zufolge in dieser Weise rund 123 Kilometer Weidezäune mit einem gesamten Projektvolumen von rund 750000 Euro gebaut. 106 Landwirte in zehn Gemeinden profitierten von der Förderung. „Eine Erfolgsgeschichte”, resümiert Ostermann.
In diesem Jahr wurden von den Gemeinden Hornberg, Seebach und Nordrach Sammelanträge eingereicht. Ende Januar sei die Förderung beantragt worden, kaum später als in den Jahren zuvor. Bisher seien die Anträge dann Ende April oder Anfang Mai bewilligt worden, 2019 habe es allerdings erst im Juli eine Zusage gegeben.