Politik | 13. Januar 2022

Wolfsjagd in Schweden

Von AgE/red
In Schweden hat Anfang Januar die Wolfsjagd begonnen. Bis zum 15. Februar können Jäger im Rahmen des Bestandsmanagements eine bestimmte Anzahl von Tieren entnehmen. Das ist in Deutschland nicht möglich, obwohl hierzulande deutlich mehr Wölfe leben als in Schweden.
Bestandsmanagement: In Schweden dürfen seit Anfang Januar bis zum 15. Februar 27 Wölfe erlegt werden.
Erfahrungsgemäß dürfte die Bejagung  schon in der ersten Januarhälfte abgeschlossen sein. Die Abschussquote wurde bereits im Oktober 2021 von den Regionalverwaltungen auf insgesamt 33 Wölfe festgelegt, allerdings hatte ein Verwaltungsgericht in der nördlichsten Provinz Norrbottens längst den dortigen Beschluss gekippt und damit den vorgesehenen Abschuss von sechs Tieren untersagt, so dass landesweit nur 27 Beutegreifer erlegt werden dürfen.
Nur 395 Wölfe in Schweden
In Schweden mit einer Landesfläche von rund 450000 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von 10,4 Millionen Menschen leben nach der aktuellsten Erhebung des Amtes für Umweltschutz etwa 395 Wölfe. Das sind etwa 30 Tiere mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland mit rund 83,0 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 358000 Quadratkilometern wird der Wolfsbestand von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) für  2020/21 mit bundesweit 157 Wolfsrudeln, 27 Wolfspaaren sowie 19 sesshaften Einzelwölfen angegeben. Im Monitoringjahr zuvor waren nach den im Dezember aktualisierten Daten 131 Rudel, 45 Paare und neun Einzelwölfe nachgewiesen worden. Der Deutsche Jagdverband schätzte die Population im April 2021 auf bis zu 2000 Wölfe.
Dritter Wolf im Schwarzwald sesshaft
Im Schwarzwald lebt ein dritter Wolf, der sich dort dauerhaft niedergelassen hat, meldete das Umweltministerium (UM)  des Landes am 10. Januar. Demnach stammen laut genetischer Analyse des Senckenberg-Instituts  Spuren an einem am 5.Dezember gemeldeten toten Reh auf der Gemeindeebene Wieden im Landkreis Lörrach vom Wolfsrüden GW2103m. Genauso wie der Kot, der am 6. Dezember dort gefunden worden ist. Damit liegen laut Ministerium zwei aktuelle sogenannte C1-Nachweise des Wolfsrüden vor, der erstmals am 2. Mai 2021 in Hinterzarten im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald genetisch nachgewiesen wurde.
Mit den aktuellen Nachweisen steht fest, so das UM, dass es im Schwarzwald einen dritten Wolf gibt, der sich dort niedergelassen hat. Gemäß den bundesweiten Monitoring-Standards erfüllt der GW2103m nun die Kriterien, nach denen ein Wolf als resident gilt, wenn er sich nachweislich mindestens sechs Monate in einem Gebiet aufhält.
Es gibt somit in ganz Baden-Württemberg einen vierten residenten Einzelwolf, wie die Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) am 10. Januar bestätigt haben.
Neben dem nun nachgewiesenen Tier handelt es sich um den  Rüden GW852m, der sich 2017 im Nordschwarzwald niedergelassen hat,  den GW1129m, der seit 2020 im Südschwarzwald sesshaft ist, und den GW1832m, der seit 2021 im Odenwald als resident gilt.