Bauernverband pocht auf Bestandsregulierung beim Wolf
Nach den Erhebungen der DBBW wurden 2019 bei 887 Wolfsübergriffen insgesamt 2894 Nutztiere verwundet oder getötet, darunter mehr als 2500 Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde. Nach Darstellung des DBV-Generalsekretärs belegen diese Zahlen, dass sich die ungebremste Ausbreitung der Wölfe in Deutschland für die Weidetierhaltung in den betroffenen Regionen verheerend auswirkt. Anders als vonseiten des Naturschutzes behauptet, wachse nicht nur der Wolfsbestand in Deutschland exponentiell, sondern auch die Zahl der Wolfsrisse von landwirtschaftlichen Nutz- und Wildtieren und die daraus resultierenden Probleme für die Weidehaltung, so Krüsken.
Die nach seinen Worten „fragwürdige DBBW-Sprachregelung” von der „Weidehaltung in Wolfsgebieten” verschleiere, dass sich der Wolf in Deutschland in einer dicht besiedelten und von Weidetieren genutzten Kulturlandschaft ausbreite. Ein Affront sei es, dass der DBBW-Schadensbericht versuche, die Verantwortung für Wolfsrisse allein den Weidetierhaltern zuzuschieben, indem deren Schutzbemühungen als unzulänglich beschrieben würden. Hier würden Ursache und Wirkung verdreht. „In der Praxis sehen wir einen Wettlauf zwischen Wölfen und Schutzmaßnahmen. Auch vom Naturschutz als wolfssicher eingestufte Einzäunungen werden regelmäßig überwunden”, gab Krüsken zu bedenken.
Herdenschutzmaßnahmen allein können nach Krüskens Überzeugung den Konflikt zwischen Wolf und Weidetierhaltung nicht lösen. Eine Regulierung des Wolfsbestandes ist nach seiner Ansicht unverzichtbar. „Bund und Länder dürfen nicht zulassen, dass die Probleme eines exponentiell zunehmenden Wolfsbestandes durch Untätigkeit nicht mehr beherrschbar werden”, mahnte der Verbandsvertreter. Dadurch würde die Weidehaltung von Nutztieren in Deutschland letztlich infrage gestellt werden.