Wohin mit dem Gebrannten?
Hauptredner des Abends war Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Ulrich Müller, der Vorsitzende des Verbandes Badischer Klein- und Obstbrenner, kündigte seine Rede mit dem Wunsch an, dass er „brennen möge für die Kleinbrenner”. Zuvor bemerkte Müller bei der Vorstellung des besonderen Gastes als Ackerbauer, Gemüsebauer und Winzer aus dem Heilbronner Raum: „Was noch in seiner Vita fehlt, ist eine gescheite Kleinbrennerei.”
Wohin ab 2018 mit den bis zu 70 Prozent des erzeugten reinen Alkohols, die bisher an die Bundesmonopolverwaltung abgeliefert werden? Damit beschäftigte sich eine Podiumsdiskussion mit Branchenvertretern (Bild links). Werner Albrecht, Fachmann vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, plädierte dafür, Erzeugerorganisationen für Agraralkohol ins Leben zu rufen. Mögliche Verwendungsmöglichkeiten seien Verbrennungsmaschinen, technische Alkohole und Kosmetika. Im hochwertigen Produktbereich gelte es, die Regionalvermarktung zu forcieren. Ulrich Müller: „Das ist die einzige Chance, die wir haben.” Inzwischen hören viele Brenner auf. Gerald Erdrich, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Kleinbrenner, sprach von einer „teilweise dramatischen Situation”. Ihm zufolge gibt es heute noch 17 000 aktive Brenner in Deutschland – vor zehn Jahren waren es noch 22000.