Politik | 29. Oktober 2014

Wölfe greifen Rinderherde an

Von AgE
Erstmals seit ihrem Wiederauftreten in Deutschland haben Wölfe eine Rinderherde angefallen und dabei vier Kälber getötet.
Raubtier mit hohem Konfliktpotenzial: In Brandenburg gibt es Behördenangaben zufolge derzeit 15 Wolfsrudel mit insgesamt rund 100 Tieren.
Wie der Präsident des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg, Professor Matthias  Freude,  erklärte, fand der Vorfall vergangene Woche bei Brück im Landkreis Potsdam-Mittelmark statt. Dabei hätten die Wölfe drei Kälber getötet. Ein weiteres Jungtier sei bei dem Vorfall verletzt worden und kurz danach verendet.
Dem jüngsten Angriff war laut Freude bereits im April die Tötung eines einzelnen Kalbes durch einen Wolf vorausgegangen. Die Attacke einer ganzen Herde durch die aus dem Fläming stammende Wolfsfamilie stelle jedoch ein Novum dar, so der Amtschef.
Für die Behörden haben nun nach seinen Angaben Maßnahmen gegen weitere Wolfsübergriffe auf Rinder Priorität. Dazu sollen die Weiden in dem betroffenen Betrieb mit hochvoltigen Elektrozäunen ausgestattet werden. Dadurch will man die Wölfe vergrämen und nach Möglichkeit dauerhaft von weiteren Angriffen auf Rinder abhalten. Die dafür erforderlichen Mittel stammen aus dem Haushalt des Landesumweltamtes.
Freude sicherte darüber hinaus die vollständige Regulierung der an den Tieren entstandenen Schäden zu. Dabei werden ihm zufolge keine festen Schadenshöhen angesetzt, vielmehr gelte der tatsächliche Wert des Tieres, im Falle von Zuchttieren also auch der aktuelle Zuchtwert. In Brandenburg leben aktuell laut Freude insgesamt 15 einheimische Wolfsrudel. Einschließlich der Tiere im Grenzbereich bewegten sich derzeit etwa 100 Tiere in der Mark.