Der Badische Winzerkeller vermeldet für 2017 einen weiteren Umsatzzuwachs von 6,2 Prozent auf 44,8 Millionen Euro. Neben dem Umsatz habe sich auch das Image des Unternehmens verbessert, so die Breisacher. Klein fiel allerdings der Herbst des vergangenen Jahres aus.
27 % betrug der Mengenrückgang bei den vollanliefernden Winzergenossenschaften 2017 im Vergleich mit dem Jahrgang 2016. Dabei sei die Spannbreite regional und lokal extrem groß gewesen, berichtete Geschäftsführer Peter Schuster vergangene Woche vor Journalisten in Breisach. Der Durchschnittsertrag lag 2017 bei 85 kg/Ar,
14,2 Mio. kg Trauben wurden angeliefert. Eingelagert wurden inklusive der Eingangsmengen der teilanliefernden Mitglieder und etwa 1,4 Mio. Liter Zukauf rund 12,2 Mio. Liter Wein (Vorjahr: 17,2 Mio. Liter).
Zufriedene Vorstände in Breisach: Eckart Escher (links) und Peter Schuster.
Zugekauft habe der Winzerkeller aus der Ernte 2017 vor allem Grauburgunder, Weißburgunder und Müller-Thurgau, sowohl von Winzergenossenschaften als auch von Weingütern in Baden, sagte Schuster. Er berichtete in diesem Zusammenhang von Aktivitäten unter Federführung des Genossenschaftsverbandes, eine Art Börse für Offenweine in Baden zu schaffen. Es dürfe keine Schande mehr sein, wenn man Wein verkaufe.
Marken liefen gut
Der Geschäftsführer wertete das Jahr 2017 trotz der kleinen Ernte als insgesamt erfolgreich und wies auf die Erfolge im Vertrieb und das vebesserte Image des Winzerkellers hin. Seien die Breisacher früher als Massenhersteller herübergekommen, so werde man inzwischen bei den Einkäufern im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel anders wahrgenommen. Diese Veränderung im Image beruhe auf der inzwischen durchgängig hohen Qualität und intensiveren Vertriebsaktivitäten. Der Auftritt als „Sonnenwinzer” ist inzwischen im Markt angekommen.
Für die etablierten Markenlinien Martin Schongauer (+16%) und Heinrich Hansjakob (+2%) haben sich laut Marketingleiter Christof Joos die Umsätze gut entwickelt. Beim Marken-Sekt Schloss Munzingen wertete Joos den unveränderten Umsatz vor dem Hintergrund des schwächelnden Sektabsatzes auf dem deutschen Markt (−8 %) ebenfalls als positiv.
Zum Traubengeld pro Hektar machte Schuster keine Angaben. 2016 waren es 9330 Euro/ha, laut Schuster in etwa auf dem badischen Durchschnittsniveau. Auf das Kilo angelieferte Trauben bezogen lag die Auszahlung Schuster zufolge 2017 um 4 % höher als 2016. Sie sei aus dem operativen Geschäft erwirtschaftet.
Der Erlös pro Liter lag bei 2,87 Euro (Vorjahr: 2,90 Euro). Die Investitionen lagen 2017 bei 2,6 Mio. Euro, unter anderem für neue Tanks mit kleinen Volumina und eine Kammerfilterpresse. Die Rebfläche der Mitglieder der vollanliefernden Winzergenossenschaften sank von 1741 ha per Jahresende 2016 auf 1708 ha Ende 2017. Es habe keine Kündigungen von Winzergenossenschaften mehr gegeben, sagte Schuster. Im Gegenteil sei inzwischen wieder Interesse da, Mitglied zu werden. Das gelte auch für einzelne Winzer.