Pflanzenbau | 19. August 2021

Winterrapssorten im Härtetest

Von Maria Müller-Belami, LTZ Augustenberg
Der Praxis steht für 2021/2022 ein breites Angebot zur Verfügung: bewährter, mehrjährig geprüfter Winterraps und neue Hochleistungssorten aus den Wert- und EU-Prüfungen. Vorläufige Ergebnisse der amtlichen Prüfungen werden im Folgenden vorgestellt.
Hagelschaden in Döggingen: Der Versuch wurde bereits Anfang Juli durch ein Unwetter mit Hagel so stark geschädigt, dass eine Beerntung nicht mehr sinnvoll erschien.
Die Winterrapssorten werden in Baden-Württemberg auf sechs Zentralen Versuchsfeldern geprüft. Die dreifach wiederholte, reduzierte Variante (V1), die im Folgenden dargestellt wird, verzichtet auf Wachstumsregler und Fungizide. In der Tabelle sind die Ergebnisse zusammengefasst. In der intensiven, einmal wiederholten Variante (V2) werden die ortsüblichen Fungizidmaßnahmen durchgeführt. Düngung und Insektizideinsatz sind in beiden Varianten gleich.
Rückblick auf die Saison
Aussaatbedingung und Aufgang waren im Herbst 2020 gut, der Raps kam problemlos durch den Winter. Im weiteren Vegetationsverlauf verursachten die Spätröste regional Frostrisse und setzten den Beständen zu. Die Rapsblüte war 2021 vergleichsweise spät. Während der Blüte regnete es fast täglich, was in manchen Versuchen zu heftigen Sclerotinainfektionen führte. Auch Phoma und Verticillium waren teilweise an den Sten- geln sichtbar. Zur großen Herausforderung wurde das Wetter zum Ende der Saison. Heftige Regenfälle unterbrachen immer wieder die Ernte.
Der Versuch am Standort Döggingen wurde bereits Anfang Juli durch ein Unwetter mit Hagel so stark geschädigt, dass eine Beerntung nicht mehr sinnvoll erschien, was das Foto oben zeigt. Auch in Eiselau gab es wetterbedingt Probleme: Der Raps wurde erst Ende der zweiten Augustwoche geerntet.
Die Einschätzung der Versuchsbetreuer, dass die Rapskörner in diesem Jahr relativ klein ausfallen, wurde analytisch mit einem durchschnittlichen Tausendkorngewicht von nur 3,8 Gramm – 2020 waren es  4,9 Gramm – bestätigt. Zu den Ölgehalten liegen aktuell noch keine Untersuchungsergebnisse vor. Über die fünf verrechneten und wertbaren LSV-Prüfstand-orte lag der durchschnittliche Ertrag in der reduzierten Variante bei 45,2 dt/ha.
Der abschließende Versuchsbericht Winterraps 2020/2021 mit Informationen zu den Standorten und den endgültigen Ernte- und Qualitätsergebnissen soll Anfang bis Mitte September veröffentlicht werden unter www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten.