Betrieb und Wirtschaft | 10. Dezember 2020

Wie kommen wir alle zusammen gut klar?

Von René Bossert
In einer Serie geht die BBZ in den nächsten Wochen der Frage nach, wie das Zusammenleben als Familie mit einem landwirtschaftlichen Betrieb gut gelingen kann. Worum geht es in den acht Teilen der Serie und wer hat die einzelnen Texte geschrieben?
Es ist komplizierter geworden, das Familienleben auf unseren Höfen. Die Betriebe werden größer, die Vorschriften mehr, die Taktung unserer Tage enger, die Kinder smartphone-geprägter und die Verbraucher kritischer.
Und die Bäuerinnen und Bauern? Sind die Ansprüche, die sie an sich selbst stellen, in den vergangenen Jahren größer geworden? Der Betrieb muss laufen, die Hofübergabe muss klappen, in der Ehe soll es stimmen, und die Kinder sollen bitteschön gut geraten. Wir geben unserem Nachwuchs mehr Freiheiten als früher, aber das heißt nicht unbedingt, dass es weniger Druck gibt.
Alles unter einen Hut zu bringen, ist eine komplizierte Daueraufgabe: gut miteinander umzugehen, als Paar und als Familie zu wachsen und gleichzeitig den Anforderungen des Hofes gerecht zu werden.
In den kommenden acht Ausgaben widmet sich die BBZ dem Thema Familienleben auf dem Hof.

Wir wollen Ihnen in den nächsten Wochen Impulse geben und Handwerkszeug vorstellen, damit sie  dieser komplizierten Daueraufgabe für sich selbst auf eine stimmige Weise gerecht werden können. Wir laden Sie dazu ein, die Gedanken und Anstöße im Laufe der nächsten zwei Monate aufzunehmen, über sie nachzudenken und auch darüber  in der eigenen Familie ins Gespräch zu kommen.
Es geht um Dinge, die eigentlich immer da sind in unserem Leben, aber über die wir vielleicht zu wenig mit anderen sprechen. Weil es manchmal schwierig ist, darüber zu sprechen, und weil es bisweilen ans Eingemachte geht.
Genauer als sonst in den Blick nehmen
Wir zeigen im Laufe der Serie zum Beispiel auf, dass Gerechtigkeit auch eine Frage gelingender Kommunikation ist. Oder wie unser Atem mit unseren Emotionen zusammenhängt. Oder was das Wichtigste in einer Krise ist. Oder warum wir uns beim Sprechen über Geld manchmal selbst im Wege stehen. 
Die Corona-Zeit mag ein guter Moment dafür sein, solche Themen einmal genauer in den Blick zu nehmen als sonst. Eines ist klar: Wer den „weichen” Themen nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt, den holen sie oft irgendwann ein. Dann kann es plötzlich ganz hart werden, wie viele Beispiele zeigen. Wichtig ist – wie auch einer unserer Autoren das beschreibt –, dass Sie  die in der Serie vorgestellten Gedanken  als Bausteine in einem Legobaukasten sehen: Manche dieser Bausteine passen bei einem, andere im Moment eher nicht.
Kommende Woche geht es los
Wir haben das komplizierte Ganze  des Hof-Familienlebens zerlegt in acht Teile und haben acht verschiedene Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Erfahrungen und Gedanken zum jeweiligen Thema zu  schildern. Unter unseren Expertinnen und Experten sind  Namen, die BBZ-Lesern vetraut sind, weil sie regelmäßig für uns schreiben und  in unserer Region Veranstaltungen anbieten und Vorträge halten. Es sind aber auch Autoren darunter, die in anderen Teilen Deutschlands leben und arbeiten und bisher noch nicht für die BBZ geschrieben haben.   
In der BBZ-Ausgabe der nächsten Woche geht es los. Die Themen lauten in der Reihenfolge ihres Erscheinens (Autorenangabe jeweils in Klammer):
  • Rollenverteilung –  alle müssen ihren Platz finden. (Angelika Pietschmann)
  • Zusammenhalt – Familienbande sind stark.(Rolf Brauch)
  • Gerechtigkeit – jeder hat seine eigene Vorstellung. (Michael Nödl)
  • Emotionen – viel Gefühl im Spiel. (Maike Aselmeier)
  • Verständigung – wie gehen wir miteinander um? (Matthias Mehner)
  • Vermögen – Geld spielt eine Rolle. (Dr. Wolfgang Bischoff)
  • Das Paar – Liebe und die anderen Sachen. (Dr. Petra Breitenfeldt)
  • Krisen – wenn Sand im Getriebe ist. (Peter Jantsch)