Wie haben sich die EU-Sorten geschlagen?
Ziel dieses Prüfsystems ist es, auch für diese Maissorten bundesweit objektive Versuchsergebnisse unter den klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Anbaugebieten zu erarbeiten, die der Beratung und der Praxis eine Orientierung über das Leistungsvermögen geben. Neutrale Versuchsergebnisse sind entscheidend für die Sortenwahl.
Das EUP-Prüfsystem sieht vor, dass frühestens nach zwei Jahren und bei ausreichender Leistung die Aufnahme in den Landessortenversuch erfolgt. Erst dann ist der Vergleich mit bereits regional bedeutenden oder neu national zugelassenen Sorten möglich. Da die EU-Sorten auf 17 bis 24 Standorten in Deutschland geprüft werden, steht eine sehr aussagekräftige Datenbasis zur Verfügung. Zur Beurteilung der EU-Prüfsorten werden die Ergebnisse nach regionalen und klimatischen Gesichtspunkten zusammengefasst.
Die EU-Prüfung nach zwei Jahren abgeschlossen haben die folgenden vier Sorten.
- Am ertragsstärksten war LG 30.217 mit einem Relativertrag von 99,4 %. Die Sorte verfehlte knapp das Niveau der Verrechnungssorten und war 2013 deutlich schwächer als 2012. In der Abreife etwas später, wurde sie mit einer Körnerreifezahl von K230 als mittelfrüh eingestuft.
- Wifaxx war ertraglich ungefähr 2 % darunter, reifte aber früher ab (K220) und zeigte wenig Lager. Negativ war der erhöhte Stängelfäulebefall.
- Tokala liegt mit relativ 96,9 % im Ertrag auf ähnlichem Niveau. Sie wurde ebenfalls mit K220 eingestuft, zeigte aber eine leicht spätere Reife. Auch bei Tokala war das Lager relativ gering.
- Oberst erwies sich als früh abreifende Sorte (K210) mit schwächeren Erträgen, besonders 2013. Die Lagerzahlen waren deutlich erhöht.
Im zweiten Prüfjahr standen folgende vier Sorten:
- ES Cockpit war mit einem Relativertrag von 101,1 % am ertragsstärksten und reifte entsprechend einer Körnerreifezahl von K240 ab. Lager trat bei Cockpit wenig auf, auch Stängelfäule war nicht auffällig.
- Danubio und SY Multitop verfehlten beide mit 99,5 % knapp das Niveau der Verrechnungssorten und liegen bei einer Körnerreife von etwa K240, wobei SY Multitop etwas früher abreift. Multitop war die standfestere Sorte, zeigte aber mehr Stängelfäule als Danubio.
- Schwächere Erträge trotz späterer Abreife (K250) brachte Embelixx, der auch überdurchschnittliche Lagerzahlen zeigte.
P 8523 zeigte Erträge knapp über 100 % und eine ebenfalls mittlere Abreife. Die Neigung zu Lager und die Anfälligkeit für Stängelfäule sind offensichtlich gering. Baymondo reift früh ab mit leicht unterdurchschnittlichen Erträgen. Während er verstärkt Lager zeigte, war der Stängelfäulebefall sehr gering. Die Sorten Vitally und DKC 3530 liegen in der Ertragsleistung deutlicher zurück, haben aber beide eine sehr frühe Kornabreife. Vitally zeigte auffällig viele lagernde Pflanzen, während DKC 3530 so gut wie kein Lager, aber deutlich Stängelfäule aufwies. Tierixx war ebenfalls ertragsschwach, ansonsten aber durchschnittlich in den Eigenschaften.
Im zweiten Jahr der EU-Prüfung standen die nachfolgend beschriebenen vier Sorten.
- Am überzeugendsten präsentierte sich Ferarixx mit einem Relativertrag von 105,5 % und einer Körnerreife, die K280 entspricht; auch bei der Standfestigkeit und Stängelfäuleresistenz schnitt Ferarixx gut ab.
- Im Ertrag auf Rang 2 liegt MAS 35.K, die als späteste Sorte in der Prüfung mit K290 eingestuft wurde. Die Sorte zeigte verstärkt Lager und Stängelfäule.
- ES Flato reift mit einer Körnerreifezahl von K270 recht gut ab, zeigte dabei besonders 2012 gute Erträge und ansonsten keine Schwächen.
- Ebenfalls mit K270 eingestuft, aber im Ertrag mit relativ knapp 100 % deutlich schwächer ist Exxotika. Die Lagerneigung war bei ihr sehr gering.
Einjährig geprüfte Sorten
Das Sortiment des ersten Prüfjahrs war mit zehn Sorten recht umfangreich. Am besten schnitt die Sorte DKC 3623 ab. Sie zeigte mit relativ 104,1 % das höchste Ertragsniveau und war dabei sogar die früheste Sorte und relativ standfest; negativ fiel der erhöhte Stängelfäulebefall auf. DKC 3830 und Axxys zeigten ebenfalls überdurchschnittliche Erträge und nahezu identische Abreife – beide Sorten waren recht standfest. P 9175 und DKC 3931 lagen im Ertrag etwa auf dem Niveau der Verrechnungssorten, dabei war P 9175 recht spät und zeigte mehr Lager und Stängelfäule. Farmgigant und auch