Politik | 01. März 2018

Wie erwartet: Klöckner Ministerin

Von AgE
Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, soll als Landwirtschaftsministerin in die neue Bundesregierung wechseln. Bundeskanzlerin Angela Merkel schlug Klöckner am Sonntag wie erwartet dafür vor.
Die designierte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Montag beim Bundesparteitag der CDU in Berlin.
Klöckner (45) ist mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium bereits vertraut. Sie  war dort von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin, als das Ministerium von Ilse Aigner (CSU) geführt wurde. Klöckner hatte für ihre Partei auch die Koalitionsverhandlungen im Bereich Landwirtschaft und Ernährung federführend geleitet. Die gebürtige Rheinland-Pfälzerin stammt aus einer Winzerfamilie.  1994 wurde Klöckner zur Nahe-Weinkönigin und 1995 zur Deutschen Weinkönigin für die Amtszeit 1995/96 gewählt. Seit 2010 ist sie Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und seit 2012 stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei. Klöckner gab am Sonntag bekannt, dass sie weiterhin rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende bleiben und beim Landesparteitag im Herbst erneut für das Amt kandidieren wolle.
Lob vom DBV
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, lobte Klöckner als „eine ausgewiesene Expertin im Bereich Landwirtschaft”. Großes Geschick bescheinigte Rukwied der CDU-Politikerin in den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD. Das Kapitel Landwirtschaft trage in großen Teilen Klöckners Handschrift, so der DBV-Präsident. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Christoph Minhoff, sieht in der Entscheidung für Klöckner „eine hervorragende Wahl”. Sie kenne die Lebensmittelbranche und das Ministerium bestens. Minhoff beschreibt Klöckners Politikstil als „verbindlich im Ton und hart in der Sache”.
Grüne wollen „Handlungsministerin”
Taten statt Worte erwarten die Grünen von der künftigen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. „Es braucht eine Handlungsministerin nach dem vorherigen Ankündigungsminister”, erklärte der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff. Insbesondere gehe es darum, einen „echten Umbau der Tierhaltung” voranzubringen. Eine zukunftsfähige Tierhaltung müsse sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientieren und Bäuerinnen und Bauern eine langfristige Perspektive bieten. „Den weiteren Verlust bäuerlicher Betriebe können wir uns nicht mehr leisten”, warnt Ostendorff.