Wen der Frost verschonte, der ist zufrieden
Wintergerste und Winterweizen dreschen bisher besser als im Vorjahr, die Durchschnittserträge erreichen bisher bei der Gerste 7 bis 8 t/ha und beim Weizen 8 t/ha. Wegen der Hitze seien die Körner oft etwas kleiner, aber man sei mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Silberer. Auch bei Raps könne man mit den Erträgen zwischen 3,5 und 5 t/ha zufrieden sein.
Sollte der Regen weiter anhalten, werden nun aber Qualitätseinbußen befürchtet. „Die Waldbauern dagegen freuen sich über den Regen”, erinnerte Räpple. Gleiches gelte für Regionen, wo die Grundwasservorräte knapp seien.
Für den Körnermais sei der Regen gerade noch rechtzeitig gekommen, hier seien die Ertragsaussichten gut. Auch der Saatmais stehe ordentlich da.
Bei Kartoffeln sorgte der Frost da für erhebliche Einbußen, wo nicht Vlies oder Folie zum Einsatz kamen. Leider verzögerte sich der Vermarktungsstart im Lebensmittel-Einzelhandel, weil noch relativ lange günstige Importware angeboten wurde.
Im Grünland waren die Erträge beim ersten Schnitt zufriedenstellend, aber trockenheitsbedingt enttäuschte vielerorts der zweite Schnitt. Räpple erinnerte an die zunehmenden Schwierigkeiten mit nicht erwünschten Pflanzen in Extensiv-Grünland. Insbesondere der Klappertopf breite sich im Moment aus. „Das ist ein Problem, das wir angehen müssen”, betonte er.
Die Milchauszahlungspreise hätten sich auf derzeit rund 38 Cent/kg erholt. Das Niveau reiche allerdings noch nicht aus, um die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Räpple erinnerte daran, dass die hochpreisige Butter nur einen Teil der Verwertung ausmacht.
Bei den Sonderkulturen gebe es große Unterschiede bei der Betroffenheit vom Frost. Spargel war fast nicht betroffen. Die Erträge waren gut, wobei die Preise schneller sanken als üblich. Bei Erdbeeren sorgten Frost, aber auch Unwetter und der heiße Juni für Ertragseinbußen, so dass ein Drittel im Vergleich zum langjährigen Mittel fehlt. Günstige Importware sorgte dennoch Mitte Mai für Marktdruck.
Bei Kern- und Steinobst seien die Frostschäden massiv, landesweit seien 2500 von 11000 Hektar Kernobst und 75 % der rund 4000 Hektar Steinobstbestände stark geschädigt. Betriebe, die geschützten Anbau mit Frostberegnung, Überdachung oder Abdeckung praktizieren, seien aber weniger betroffen. Auch in Hanglagen und höheren Lagen seien die Schäden oft weniger gravierend. Vor allem die Frostberegnung habe sich bewährt, sagte Räpple. Beim Wein sei die Lage weniger schlimm, als unmittelbar nach den Frösten befürchtet wurde.
Noch nicht abschließend geklärt ist, wie stark durch den Frost betroffene Betriebe durch das Land entschädigt werden. „Das könnte in Anlehnung an das Vorgehen im Jahr 2011 geschehen”, berichtete BLHV-Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig. Meistenteils werden Landesmittel für die Entschädigung fließen.
Noch nicht abschließend geklärt ist, wie stark durch den Frost betroffene Betriebe durch das Land entschädigt werden. „Das könnte in Anlehnung an das Vorgehen im Jahr 2011 geschehen”, berichtete BLHV-Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig. Meistenteils werden Landesmittel für die Entschädigung fließen.