Betrieb und Wirtschaft | 27. August 2020

Weizenerträge im Südwesten überdurchschnittlich

Von der BBZ-Redaktion
Eine leicht unterdurchschnittliche Getreideernte in Höhe von 2,92 Millionen Tonnen erwartet das Statistische Landesamt für Baden-Württemberg.
Damit würde sowohl das Ergebnis von 2019 als auch das Mittel der Jahre 2014 bis 2019 um ungefähr 2 Prozent verfehlt. Körnermais ist in diesen Zahlen, die aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung stammen,  nicht berücksichtigt.
Bei  Winterweizen  wurden im Landesschnitt 8,1 t/ha geerntet. Gegenüber dem Vorjahr und dem Mittel der letzten sechs Jahre ist das  eine Steigerung um 7 %.   Durch die guten Erträge wird die Weizenernte trotz eines Flächenrückgangs (−4 %) mit rund 1,65 Mio. t +2 % über dem Vorjahr und im Bereich des sechsjährigen Mittels liegen.
Während die Weizenerträge überdurchschnittlich ausfielen, mussten bei Gerste und Roggen Abstriche gemacht werden.

Dagegen führten bei Wintergerste regional starke Frostereignisse während der Blüte zu erheblichen Ertragseinbußen, die im Landesschnitt nur Erträge von 6,5 t/ha (−12 % zum Vorjahr) erwarten lassen. Die gesamte Erntemenge von 56600 t würde damit nicht nur das Vorjahresergebnis (−15 %), sondern auch das Sechsjahresmittel  um 12 % verfehlen.
Bei Sommergerste, die trockenheitsbedingt Startschwierigkeiten hatte und auf den Rgen im Mai oft mit Zwiewuchs reagierte, werde sich der  Ertrag vermutlich bei 5,9 t/ha einpendeln. Damit werde das gute Vorjahresergebnis zwar nicht erreicht (−3 %), jedoch das Sechs-Jahres-Mittel  um 4 % übertroffen. In Verbindung mit der abermals ausgeweiteten Anbaufläche (+6 %) dürfte 2020 spürbar mehr Sommergerste (372000 t) aus heimischem Anbau zur Verfügung stehen.
Hafer konnte die wechselhaften Bedingungen offenbar besser kompensieren und übertrifft mit 5,2 t/ha das letztjährige Ergebnis um 5 %. Durch die Zunahme in der Anbaufläche (+4 %) sind aus dem diesjährigen Anbau 94600 t  (+9 %) Hafer zu erwarten.
Rapserträge deutlich über vier Tonnen
Auch die Ergebnisse für Triticale lassen  einen ordentlichen Abschluss erwarten. Die Erträge von 7,1 t/ha im Landesdurchschnitt entsprechen nahezu denen des Vorjahres (−1 %), sind jedoch 5 % über dem Schnitt der letzten Jahre. In der Summe dürften 153000 t Triticale (−3 %) gedroschen worden sein. Dagegen liegt Roggen mit 5,1 t/ha bisher deutlich unter dem Vorjahr (−11 %) und dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre (−7 %). Da auch die Anbaufläche gegenüber 2019 reduziert wurde, wird sich die geerntete Roggenmenge wahrscheinlich auf 43000 t beschränken und somit um 20 % geringer ausfallen als 2019.
Nach dem nicht zufriedenstellenden Vorjahr ist wieder von einem guten Winterrapsergebnis auszugehen. Momentan kann mit rund 4,2 t/ha Raps gerechnet werden, wobei noch einige Ergebnisse ausstehen. In Verbindung mit der nach dem Tiefpunkt im vergangenen Jahr wieder vergrößerten Rapsanbaufläche (+7 %) könnten insgesamt 176000 t erzielt werden.