Wegfall Chinas trifft deutsche Fleischunternehmen hart
Hinzu kommt, dass auch genießbare Schlachtnebenerzeugnisse sowie Ohren oder Pfoten nicht mehr nach China und in andere Drittländer ausgeführt werden können. Wie Destatis auf Anfrage von AGRA-EUROPE mittelte, beliefen sich die Exporte dieser Warengruppe nach China im ersten Halbjahr 2020 auf rund 131 000 t im Wert von 206 Mio Euro. Insgesamt wurden von Januar bis Juni dieses Jahres aus Deutschland 870 700 t frisches, gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch zu einem Warenwert von rund 2,4 Mrd Euro ausgeführt. Hinter China war Italien mit einem Anteil von 15,2 % an den deutschen Schweinefleischexporten der wichtigste Abnehmer. Über die Exporte der Schlachtnebenerzeugnisse wurden keine weiteren Angaben gemacht.
Laut Destatis sind im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland rund 2,6 Mio t Schweinefleisch produziert worden; das entsprach einem Rückgang von 26 000 t oder 1,0 % gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode. Damit setzte sich der Negativtrend der Vorjahre fort. Das liege auch daran, dass für die hiesige Fleischindustrie bei rückläufigen Tierbeständen immer weniger inländische Tiere zur Verfügung stünden, erläuterten die Wiesbadener Statistiker. Zum Stichtag am 3. Mai 2020 waren ihnen zufolge insgesamt 25,5 Millionen Schweine in Deutschland gehalten worden, gut 1,0 Millionen Tiere oder 3,9 % weniger als noch vor zehn Jahren.