Politik | 07. Mai 2015

Warteliste bei der Initiative Tierwohl

Von AgE
Die Teilnahmebereitschaft der deutschen Schweinehalter an der Initiative Tierwohl ist so groß, dass viele Betriebe zunächst mit einem Platz auf der Warteliste vorlieb nehmen müssen. Es haben sich doppelt so viele registrieren lassen, wie jetzt für die Auditierung zugelassen wurden.
Die Teilnahmebereitschaft an der Initiative Tierwohl übersteigt derzeit deutlich die Aufnahmekapazität.
Wie die Trägergesellschaft der Initiative am Montag mitteilte, wurden insgesamt 2142 Betriebe mit zusammen 12,03 Millionen Schweinen für die Erstauditierung zugelassen. „Wir können nun für eine Vielzahl an Tieren eine tiergerechtere Haltung ermöglichen. Das ist ein absolut erfolgreicher Start der Initiative Tierwohl”, erklärte der Geschäftsführer der Initiative, Dr. Alexander  Hinrichs.
Nach seinen Angaben teilen sich die bisher zugelassenen Betriebe auf in 1345 Schweinemastbetriebe mit gut 4,49 Millionen Tieren, 324 Ferkelaufzuchtunternehmen mit 2,82 Millionen Tieren und 473 Sauenhalter mit 4,72 Millionen Schweinen. Insgesamt hatten sich nach Angaben der Trägergesellschaft 4653 Landwirte mit zusammen rund 25,5 Millionen Schweinen für die Initiative registrieren lassen, also gut doppelt so viele, wie nun für die Auditierung zugelassen wurden.
DBV: Allen Teilnahme ermöglichen
Sollte die Überprüfung der angemeldeten Kriterien erfolgreich sein, erhält der Tierhalter drei Jahre lang einen Kostenausgleich für seine Tierwohlmaßnahmen. Dafür stellt der Einzelhandel in diesem Zeitraum insgesamt rund 225 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim  Rukwied, erklärte zum erfolgreichen Start der Brancheninitiative: „Die Resonanz unserer Schweinehalter auf die Initiative Tierwohl ist hervorragend und übertrifft alle Erwartungen. Die heute vermeldeten Teilnehmerzahlen dokumentieren, dass unsere Tierhalter umgehend in zusätzliche Verbesserungen des Tierschutzes investieren, wenn sie die Mehrkosten erstattet bekommen.” Rukwied rief zugleich die gesamte Wertschöpfungskette dazu auf, allen Tierhaltern die Beteiligung zu ermöglichen. Der Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Dr. Henning Ehlers, lobte die rege Teilnahme als Zeichen für die „Innovationskraft der gesamten Wertschöpfungskette Fleisch”, die durch enge Zusammenarbeit in kurzer Zeit „ein einzigartiges System für noch mehr Tierwohl” entwickelt habe.