Vitalität der Douglasie ernsthaft gefährdet
soll die Schadenstoleranz der Baumart analysiert werden. Im Mittelpunkt steht der Einfluss der pilzverursachten Rußigen Douglasienschütte und der Befall mit Douglasiengallmücken.
„In jüngster Zeit häufen sich Hinweise auf Vitalitätsstörungen durch Rußige Douglasienschütte, Douglasiengallmücken und Sekundärerkrankungen, die die Vitalität ganzer Bestände infrage stellen”, skizziert Dr. Stefan Seegmüller die Lage. Er arbeitet an der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF). Sie betreibt die Forschungen gemeinsam mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW) und der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen (NW-FVA).
Erforderlich seien, so Seegmüller, waldbauliche und ökonomische Konzepte, um den Douglasienanbau stabil zu halten. Doch bislang wurden Schadkomplexe und ihre Entwicklung kaum untersucht. „Noch ist unklar, wie Douglasien physiologisch mit der Erkrankung umgehen und ob sich die Herkünfte oder Individuen in ihrer Schadenstoleranz unterscheiden”, so der Projektkoordinator. Hier setzt das Verbundprojekt VitaDou an. Sein Ziel ist es, mit geeignetem forstlichen Vermehrungsgut den Erhalt der Baumart für die Zukunft zu sichern. Für die Forstpraxis wollen die Projektpartner unter anderem einen Schlüssel zur Vitalitätsansprache stehender Douglasien entwickeln – also zur optischen Beurteilung der Baumgesundheit, basierend zum Beispiel auf Kronenzustand und Benadelungsgrad.
Zudem will man Waldschutz-Informationen zur Rußigen Douglasienschütte und zur Douglasiengallmücke veröffentlichen. Zum Abschluss des Forschungsvorhabens sind Empfehlungen zur künftigen Behandlung der Douglasie für Forstbetriebe vorgesehen.
Die im Westen Nordamerikas beheimatete Douglasie (Pseudotsuga menziesii) eroberte sich ab 1827 zunächst ihren Platz in europäischen Gärten und Landschaftsparks und wurde bald auch im Forst angepflanzt. Inzwischen ist sie in hiesigen Wäldern eine ökologisch wie ökonomisch bedeutsame Baumart.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus dem Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe.