Veranstaltungsreihe: Perspektiven für die Schweinehaltung
tierhaltung zu gewährleisten.
Am 3. Juli 2020 hat der Bundestag ohne Gegenstimmen für die konsequente Umsetzung der Empfehlungen gestimmt, ebenso haben die Mitglieder der Sonder-Agrarministerkonferenz am 27. August 2020 einstimmig dafür gestimmt. Die Empfehlungen beziehen sich vor allem auch auf die staatliche Tierwohlkennzeichnung: Darin wird vorgeschlagen, im Jahr 2030 die Stufe eins des zuvor freiwilligen staatlichen Tierwohlkennzeichens zum gesetzlichen Standard zu machen und im Jahr 2040 die Stufe zwei. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die sich vor allem mit dem Thema Finanzierung befassen soll. Die Ergebnisse sollen bei der nächsten Frühjahrs-Agrarministerkonferenz 2021 vorgestellt werden.
Zudem wurde am 3. Juli dieses Jahres die überarbeitete Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) vom Bundesrat verabschiedet, welche unter anderem die Gruppenhaltung im Deckbereich in spätestens acht Jahren nach Inkrafttreten vorschreibt. Im Abferkelstall müssen die Bewegungsbuchten mit einer Größe von mindestens 6,5 Quadratmetern bis in fünfzehn Jahren umgesetzt werden.
Die sich durch diese Entscheidungen in den nächsten zwanzig Jahren verändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Schweinehalter sind im Zeitstrahl dargestellt.
Vor allem die Ferkelerzeuger sind davon schon jetzt massiv betroffen, da sie für die Um- und Neubauten im Deckbereich schon innerhalb von drei Jahren (nach Inkrafttreten der TierSchNutztV) ein Betriebs- und Umbaukonzept vorlegen müssen und für eine langfristige Bewirtschaftung dieser Ställe schon jetzt die zukünftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden sollten.
-halter in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Schweinezuchtverband Baden-Württemberg (German Genetic) in
einer Veranstaltungsreihe über die Entwicklungsperspektiven informieren und sie bei ihren Entscheidungsprozessen intensiv begleiten. Im Rahmen dieser Entwicklungen ist die gesam
te Wertschöpfungskette der Schweinefleischerzeugung und -vermarktung gefragt. Dabei sind neben den Tierwohlaspekten die regionale Qualität und Herkunft zentrale Punkte. Die Ferkelerzeugung nimmt die erste Position in der Kette ein und muss deshalb besonders beachtet werden. Dazu wird auch eine Wertschätzung im ökonomischen Sinne existenziell wichtig sein.
Die Veranstaltungen finden im Rahmen des Verbundprojekts „Netzwerk Fokus Tierwohl” statt und werden gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
- 12. und 13. Januar 2021: Informationen zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, der Tierwohlkennzeichenverordnung und zu den Beschlüssen der Borchert-Kommission. Diese Veranstaltung wird zweimal mit dem gleichen Programm angeboten.
- Ende Februar/Anfang März 2021: Zukunftsfähige Haltungssysteme – Erfahrungen aus Projekten und Kosten.
- Anfang Juni 2021: Rechtliche Rahmenbedingungen – aktueller Stand (Baurecht, TA-Luft, Ergebnisse Machbarkeitsstudie, Finanzierung und Weiteres), Vermarktungspotenziale.
- Oktober 2021: Diskussionsplattform: Die Fragen zu den in den drei vorherigen Veranstaltungen behandelten Themen sollen durch Fachexperten beantwortet werden.