Unkräuter bekämpfen, Zwischenfrüchte säen
Eine intensive Stoppelbearbeitung reduziert Unkräuter, Feldmäuse, Drahtwürmer und Schnecken. Die Strohrotte wird angeregt, was die Übertragung von Krankheitserregern wie Fusarienpilzen auf die Folgekultur reduziert. Einjährige Unkräuter wie Kamille- und Knötericharten, Ackerfuchsschwanz oder Trespen, aber auch Ausfallgetreide und Ausfallraps können durch eine mehrfache flache Bodenbearbeitung nach der Ernte zügig zum Keimen angeregt werden. Zunächst sollte möglichst flach gearbeitet werden – maximal fünf Zentimeter –, damit Getreide- und Unkrautsamen nicht in tiefe Bodenschichten verfrachtet werden, wo sie nur unvollständig auflaufen können. Etwa eine Woche nach dem ersten Durchgang sollte eine zweite, etwa zehn bis zwölf Zentimeter tiefe Stoppelbearbeitung stattfinden. Auf Flächen mit resistentem Fuchsschwanz empfiehlt es sich, die mechanische Bekämpfung ausreichend oft zu wiederholen.
Bei starkem Besatz von mehrjährigen Unkräutern wie Ampfer, Disteln, Winden oder Quecken und feuchten Bedingungen wirkt jedoch selbst eine intensive Bodenbearbeitung meistens nicht ausreichend. Dann hat ein gezielter Herbizideinsatz auf der Stoppel eine nachhaltigere Wirkung. Nach dem sich abzeichnenden Wegfall von glyphosathaltigen Herbiziden dürfte die Kontrolle von Wurzelunkräutern deutlich aufwendiger werden.
Die in diesem Jahr gute Wasserversorgung lässt die Unkräuter nach der Ernte rasch ausreichend Blattmasse für die notwendige Wirkstoffaufnahme bilden. Das ist günstig, denn für eine erfolgreiche Herbizidbehandlung sollten Quecken mindesten fünf und Disteln sechs Blätter haben. Schachtelhalm sollte mindestens zehn Zentimeter und Winden sollten über 20 Zentimeter lang sein.
Auf der Stoppel sind folgende Herbizide zugelassen:
- Glyphosatmittel wie beispielsweise Roundup PowerFlex, Dominator 480 TF oder Glyfos Dakar. Gegen schwer bekämpfbare Wurzelunkräuter ist in der Regel eine Wirkstoffmenge von 1600 bis 1800 Gramm Glyphosat je Hektar erforderlich, während gegen Ausfallraps oder -getreide meist eine reduzierte Wirkstoffmenge von 1200 Gramm ausreichend ist.
- Kyleo mit den Wirkstoffen Glyphosat und 2,4-D besitzt gegenüber reinen Glyphosatmitteln eine Zusatzwirkung gegen Winden, Landwasserknöterich, Schachtelhalm und andere.
- Starane XL und Pyrat XL mit den Wirkstoffen Fluroypyr und Florasulam wirken gut gegen Zaunwinde sowie weitere mehrjährige Unkräuter wie Ampfer.
Grundsätzlich ist bei einer Herbizidbehandlung der Stoppel sehr präzise zu arbeiten. Man sollte die Felder möglichst ganzflächig bearbeiten. Aber Feldraine, Feldwege sowie Böschungen dürfen keinesfalls behandelt werden.
Beim Anbau von Zwischenfrüchten ist wie bei einer Hauptfrucht auf eine sorgfältige Bodenvorbereitung zu achten. Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Korn, desto wichtiger ist ein feines Saatbeet. Das gilt zum Beispiel für Phacelia, Klee oder Ölrettich. Drillsaaten ermöglichen eine exakte Saatgutablage. Alternativ kann natürlich auch ein Pneumatikstreuer auf einen Grubber oder eine Scheibenegge aufgesattelt werden. Jedoch steht der hohen Arbeitseffizienz der Grubbersaat insbesondere bei Feinsämereien das Risiko einer ungleichmäßigen Saatgutablage entgegen. Ungleichmäßige und dünne Bestände erfüllen die erhofften Wirkungen bezüglich der Nährstoffkonservierung, der Unkrautunterdrückung oder der Strukturverbesserung nicht. Bei ungünstigen Bedingungen sollte die Saatgutmenge um bis zu 20 Prozent angehoben werden.
Ist nach der Ernte die Saat einer Zwischenfrucht als ökologische Vorrangfläche geplant, darf auf der Stoppel kein