Hier riecht es geradezu nach Sommerurlaub
„Das könnte im Kaiserstühler Klima gut funktionieren”, hatte sich das Winzerehepaar nach langjährigen Reisen in die Provence zu ihrem Freund, dem Lavendelbauer Jean Luc Montellier, gedacht. Gesagt, getan, und schon im Sommer des Pflanzjahrs konnte zum ersten Mal geerntet werden. Mit der Umsetzung kamen gleich zahlreiche Ideen zur Verarbeitung der intensiv duftenden Kulturpflanze. Beate Klingenmeier tüftelte mit befreundeten Expertinnen so lange, bis die Rezepturen und Anleitungen passten. So entstanden gemeinsam mit einer Seifensiederin Dusch-, Haar- und Rasierseifen, mit einer Kräuterfachfrau wurden Lavendelsalz und -zucker, Lavendelessig und -sirup kreiert. Eine Keramikerin töpferte Seifenschalen in violetten Farbtönen, Keramiktassen, Teller, Duftlampen und Väschen. Tischdecken, Servietten und Kissenhüllen aus Leinen und Duftsäckchen, gefüllt mit Kaiserstühler Lavendelblüten, ergänzen die Vielfalt. Und wer auf Hochprozentiges steht, wird auch fündig: Wolf Klingenmeier destilliert seine „Spirits” zwar nicht aus Lavendel, aber die Mirabellen und Zwetschgen, aus denen er edle Brände gewinnt, gedeihen bei den Blütenfeldern.
Der typische Kaiserstühler Winzerhof ist mitten im Ort leicht zu finden: Das Hoftor ist zu den Ladenzeiten weit geöffnet, und ein Schild, von frisch geerntetem Lavendel umrahmt, lädt – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Reinschnuppern ein. Geöffnet ist bis Ende Oktober freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr. www.kaiserstuhl-lavendel.de
Vom Bahnhof Burkheim-Bischoffingen sind es rund 800 Meter Weg östlich entlang der Bacchusstraße, bis linker Hand das erste Feld lila leuchtet, nicht weit davon Richtung Enselberg liegt das zweite. Ein knapper Kilometer etwa südlich vom Bahnhof ist das Feld neben der Kreuz-Post samt Infotafel zu finden. Dort ist auch ein E-Bike-Verleih.