Land und Leute | 29. August 2019

Mit dem Säbelthoma unterwegs

Von Sylvia Pabst
Zum Abschluss der diesjährigen Ausflugstipps stellen wir den kürzlich eröffneten Säbelthomaweg bei Hinterzarten vor, der viel Abwechslung bietet.
Gleich am Anfang des Rundwegs lässt dieses beeindruckende Wurzelwerk einer Fichte, das der Säbelthoma bewacht, staunen.
Um es gleich vorweg zu sagen – der rund elf Kilometer lange Säbelthomaweg ist in Sachen Höhenmetern nichts für völlig Ungeübte. Vor allem der  zwei Kilometer lange Abstieg am Ende der Tour hat es in sich. Klar ist auf jeden Fall: Die Anstrengung lohnt. Tolle Ausblicke, ein Moorsee und ein origineller und noch dazu gefüllter Kühlschrank am Wegesrand machen den Weg besonders.
Hinterzarten ist sehr gut mit dem Zug erreichbar, und nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt begrüßt hinter dem Kurhaus der Säbelthoma die Wandersleute. Nun gut, leibhaftig ist er nicht, aber eine große Tafel klärt über den Dorfpolizisten auf, der Mitte des 19. Jahrhunderts wusste, was im Hochschwarzwald läuft. Immer sonntags nach dem Kirchgang verkündete er, was es in und um Hinterzarten an Neuigkeiten gab. Sein Name geht zurück auf Thomas Steiert, zu dessen Dienstuniform auch ein Säbel gehörte.
Der Weg, der zuerst ein Stückchen durch den Kurgarten führt, sollte am besten im Uhrzeigersinn begangen werden, was die Anstiege moderat hält, immerhin geht es insgesamt 325 Höhenmeter rauf wie runter. Auch wenn am Wegesrand bald der Spielplatz Wolfsgrund lockt, sollte der Aufenthalt hier nicht zu lange dauern – lieber ganz am Ende dort noch mal einen Abstecher hin machen.
Entlang des prima ausgeschilderten Wegs gilt es einiges zu entdecken, denn der Säbelthoma sorgt unterwegs für allerlei Geschichten, die auf Tafeln zu lesen sind. Darunter auch ein recht anrüchiger Streich, den einst drei Jungs dem Schmied im Ort gespielt haben.
Hier beim Gehöft Häuslebauer lohnt eine Rast mit Blick aufs Feldbergmassiv. Und für kühle Getränke ist im entsprechenden Schränkle bestens gesorgt.
Schon bald ist der erste See zu sehen, doch noch ist es nicht der Mathisle-, sondern der Kesslerhofweiher. Kühe weiden in der Nähe. Weiter geht es vorbei an Wiesen und in den Wald und schließlich bezaubert der Blick auf den schönen Moorsee auf 999 Metern Höhe, der nach dem nahegelegenen Mathislehof  benannt ist. Entweder direkt am See oder aber vor dem etwa zehn Minuten Fußweg entfernten Bauernhof (samt Hofladen, Donnerstag bis Sonntag geöffnet) lohnt eine längere Pause mit Picknick.

Kühlschrank am Wegesrand
Gleich zwei weitere Besonderheiten locken beim Gehöft Häuslebauer: Zum einen der tolle Blick aufs Feldbergmassiv, zum anderen der eingangs erwähnte Kühlschrank: Denn zu Zeiten, als es noch keinen Strom gab, wurden Lebensmittel mithilfe von fließendem Wasser in einem Brunnentrog gekühlt. Wie das funktionierte, zeigt ein entsprechender Nachbau, in dessen Innern allerlei Getränke auf Durstige warten. Bänke daneben laden zudem zur Rast ein.
Ein weiterer Höhepunkt und dieses Mal ganz wörtlich zu verstehen ist der Windeckkopf auf gut 1200 Metern: Bitte Platz nehmen auf der breiten Aussichtsbank an der Bergstation der Thoma-Skilifte und den Ausblick über Hinterzarten bis zum Hochfirst und zur Weißtannenhöhe genießen.  Der Abstieg nach HInterzarten führt mit einem kleinen Abstecher am Vincent-Zahn-Felsen vorbei, der nochmals einen schönen Ausblick bietet.
Zurück in Hinterzarten gibt es in mehreren Gasthäusern eine Stärkung.