Abenteuer mit regionalem Bezug – das macht einen Urlaubstag ganz besonders. Zu erleben ist dies im Adventure Minigolfpark in Oberharmersbach in der Ortenau. Wer es hingegen lieber besinnlicher mag, kann im benachbarten Zell über die größte Wallfahrtskirche in Baden staunen: Maria zu den Ketten.
Nicht zu übersehen: Brandenkopfturm nebst Windkraftrad. Unterschiedliche Bodenbeläge laden dazu ein, den Adventure Minigolfpark auch barfuß zu erkunden. Auch gibt es verschiedene Sitzmöglichkeiten zum Pausemachen.
Genormte Bahnen, aus nicht zu betretenden Betonplatten gefertigt, sucht man im Oberharmersbacher Adventure Minigolfpark vergebens. Stattdessen grüßen der Brandenkopfturm und ein Windkraftrad in ansehnlicher Modellgröße. Sie stehen mitten auf einer der grünen Bahnen und wollen umspielt werden. Auch die Katzenhalde, ein beliebtes Wanderziel, das eine schöne Aussicht bietet, wird in dem Park gewürdigt, denn die Kanzel der entsprechenden Bahn bietet einen guten Blick über die Anlage.
Silvia Echle, Chefin und Ideengeberin des Parks, hat sich jede Menge einfallen lassen, um ihre Gäste nicht nur fürs Minigolfspielen an sich, sondern auch noch für die Landschaft der Umgebung samt Wanderzielen zu begeistern. So wird auch der Siebentälerweg gewürdigt oder der Harmersbach.
Gespielt wird auf unterschiedlichen Belägen wie Rasen, Kunstrasen, Stein und Sandflächen. „Betreten ist ein Muss”, sagt Echle – übrigens auch getrost die Kuhfladenbahn. Denn die täuschend echt aussehenden braunen Hindernisse sind steinhart und geruchsneutral. Für wahren Wohlgeruch hingegen sorgt eine ebenso bespielbare Duftspirale. Ein besonderer regionaler Bezug ist bei der Flößerbahn verwirklicht, deren Konstruktion es schwer macht, die Balance zu halten – eben wie auf einem Kinzigfloß von anno dazumal.
Hell und freundlich gestaltet
Liebevoll gestaltet ist der Platz mit seinen vielen Bezügen zur Region. Schmunzeln lässt auch die Bahn, auf der es gilt, sich um „Kuhfladen” herum einen Weg zu bahnen.
Nicht nur die unterschiedlichen 18 Bahnen, die es vom
Schwierigkeitsgrad mitunter ganz schön in sich haben, begeistern auf dem
parkähnlichen Gelände. Auch die Architektur der hell und freundlich
gestalteten Gartenwirtschaft und der Toiletten ist ein Hingucker, die an
den Stil Hundertwassers erinnert. Zusätzlich bietet ein Spielplatz
Abwechslung für kleine Besucherinnen und Besucher. Im Sommer lässt sich
das Spielvergnügen auch noch durch einen Freibadbesuch auf der
gegenüberliegenden Straßenseite vervollkommnen.
Der Adventure Minigolfpark hat von April bis November geöffnet, je nach
Jahreszeit ab 10 oder 12 Uhr, Genaueres dazu auf der entsprechenden
Webseite. Er liegt verkehrsgünstig an der Endhaltestelle
Oberharmersbach-Riersbach der SWEG-Bahn. Parkplätze direkt am Haus.
Info: Adventure Minigolfpark, Talstraße 68, Oberharmersbach, Telefon
07837/ 9223460, www.adventure-mini
golfpark.de
Aufhorchen lässt der Name der in Baden wohl größten Wallfahrtskirche in
Zell am Harmersbach: Maria zu den Ketten. Dieser Bezeichnung liegt eine
Legende zugrunde: Während der Kreuzzüge geriet ein Schmiedegeselle, der
eifriger Besucher der Marienkapelle – einem Vorgängerbau der heutigen
Kirche – war, in Gefangenschaft. Gefesselt sollte er als Sklave
verkauft werden. Er flehte zur Gottesmutter und gelobte, seine Ketten
am Gnadenbild aufzuhängen, sollte er je in die Heimat zurückkehren. Die
Ketten fielen daraufhin ab, er machte sein Versprechen wahr.
Zweites Wunder
Darüber hinaus heißt es, dass während des Dreißigjährigen Kriegs
(1618 bis 1648) die Schweden Zell besetzten. Ein schwedischer Oberst
wollte dem „Wallfahrtsspuk” ein Ende bereiten und die Ketten in Hufeisen
umschmieden lassen. Doch die Ketten verschwanden während des Schmiedens
und wurden unversehrt in der Kirche wiederentdeckt. Noch heute lassen
sie sich rechts und links im Chorbogen erkennen. Außerdem halten zwei
Engel rechts und links des Altars Ketten in den Händen.Diese beiden Kettenwunder sind in dem großen Deckengemälde der
Kirche dargestellt. Weitere Bilder und Figuren weisen ebenso auf Maria
hin. Über den Seitenaltären sind Darstellungen von „Maria in der Freud”
und „Maria im Leid” zu sehen. Als besonders anmutig gilt am Hochaltar
das Gnadenbild der Maria mit dem Jesuskind – eine Schnitzerei der frühen
Gotik aus dem 14. Jahrhundert. Als sehenswert gilt auch die
Rokoko-Kanzel. Die Kirche ist in ihrer Gestaltung hell und bietet an die
tausend Gläubigen Platz. Die Wallfahrt in Zell hat ihren Ursprung im 7.
Jahrhundert, als Mönche aus Irland und Schottland in den Schwarzwald
kamen.
Blick in die Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten” in Zell.
Übrigens: In der Kerzenkapelle kann man ein Lichtlein anzünden und
schriftlich eine Fürbitte hinterlassen. Sie soll dann in der
Samstagsmesse vorgetragen werden.
Die Wallfahrtskirche liegt in Zell an der Hauptstraße. Vom Bahnhof aus
in östliche Richtung gehen entlang der Hindenburgstraße, bis links die
Spitalstraße abzweigt, dieser folgen, dann rechts über die Grabenstraße
in die Hauptstraße. Dieser nach rechts bis zur Wallfahrtskirche
folgen.