Dem heißen Ursprung auf der Spur
Doch der drei Kilometer lange Rundweg verspricht noch mehr: Auf Infotafeln entlang des gut ausgeschilderten Pfads führt Ritter Kuno durch das Gelände und berichtet von seinen Entdeckungen, die er vor rund 800 Jahren in diesem Mittelgebirge im Rheintal gemacht hat. Das klingt erstmal nach grauer Vorzeit, doch die Vulkanausbrüche, die den rund 16 mal 12 Kilometer großen Kaiserstuhl haben entstehen lassen, sind noch viel länger her: um die 20 Millionen Jahre.
Ritter Kuno zeigt unterwegs vulkanische Gesteine, die zum Teil sogar einen schönen Klang haben, und er berichtet, wie das Löss genannte Gesteinsmehl sich in dem Gebiet ablagerte und wo die Burg am Schlossberg stand, in der er einst gelebt haben soll.
Auch geht er auf archäologische Funde vor Ort ein und gibt spannende Einblicke in Flora und Fauna wie auch den Obst- und Weinbau. So zeigt er zum Beispiel, welches Obst und Gemüse die Römer mit nach Südwestdeutschland gebracht haben. Zudem verdeutlicht er die Bedeutung, die Wildbienen als wichtige Bestäuberinnen haben.
Schön gemacht ist unterwegs auch ein Memory mit Fotos von heimischen Tieren und Pflanzen, darunter der bunt gefiederte Bienenfresser und die Kaiserstuhlanemone.
Zum Vulkanerlebnispfad gibt es einen Flyer, der den Weg skizziert. Er lässt sich unter www.kurzelinks.de/woba herunterladen.
Unklar bleibt allerdings, warum der Pfad als barrierefrei bezeichnet wird – wer einen Rollstuhl oder auch Kinderwagen über die teils ordentlichen Steigungen oder zuweilen über Gittersteinpflaster bugsieren will, sollte wohl über annähernd magische Kräfte verfügen. Ganz zu schweigen davon, wie unsanft das Geholpere an einigen Stellen für die Geschobenen sein dürfte.
Wer will, beginnt den gut drei Kilometer langen Rundweg am Parkplatz am Badloch, etwa auf halber Strecke zwischen Oberbergen und Altvogtsburg. Wer per Bus (Linie 295 zwischen Gottenheim und Oberrotweil, Ausstieg Vogtsburg Kirche) kommt, kann direkt an der Haltestelle in Altvogtsburg loslaufen. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Zuwege von Parkplätzen beim Gasthaus Mondhalde am Rand von Oberbergen, am Vogelsangpass oder in Schelingen zu nutzen.