Im „Dschungel” und an Wandertankstellen
Wichtig ist es, den Wasserstand an den Ampelfarben der Pegellatte am Anfang des Weges innerhalb des Hochwasserrückhalteraums Polder Altenheim zu beachten: Bei Rot ist der Weg gesperrt, bei Gelb können Wegabschnitte überschwemmt und rutschig sein, Grün bedeutet: uneingschränktes Begehen möglich. Festes Schuhwerk macht auf jeden Fall Sinn. Der Pfad, der in der ausgeschilderten Richtung zu erkunden ist, darf nicht verlassen werden, Radfahren ist tabu, für Rollstuhl und Kinderwagen ist der Weg nicht geeignet.
Der Parkplatz beziehungsweise die Haltestelle Altenheim, Europäisches Forum, nahe des Auen-Wildnispfads lässt sich mit dem Regionalbus ab Busbahnhof Offenburg wie auch mit dem Auto über die A5, Abfahrt Offenburg, prima erreichen. Dem Trubel am Forum gilt es zu Fuß zu entkommen: Ein gut ausgeschilderter Weg führt in rund 15 Minuten zum Einstieg in den „Dschungel”. Wer sich bereits zu Hause über die Wasserstände informieren will, kann unter Telefon 07854/995752 den Pegelstand erfahren: Liegt der Wert bei „Abfluss Kulturwehr Breisach” über fünf-null-null und bei „Zufluss Polder Altenheim” über zwei-fünf, ist der Pfad nicht begehbar.
Die teilweise knackigen An- beziehungsweise Abstiege des Wanderwegs summieren sich auf rund 500 Höhenmeter. Doch tolle Ausblicke unterwegs lassen die Mühen vergessen, gekrönt von einer Besonderheit: „Wandertankstellen” an sieben stattlichen Schwarzwaldhöfen sind willkommene Rastgelegenheiten, zumal Sitzgarnituren, Himmelsliegen und so manche Sehenswürdigkeit einen Einkehrschwung nahelegen.
Aufgrund dieser Angebote und wegen der abwechslungsreichen Kulturlandschaft mit Streuobstwiesen, Waldwirtschaft, Weihnachtsbaumproduktion und traditionellen Familienbauernhöfen hat es der gut zehn Kilometer lange Weg mit der Eröffnung im Jahr 2018 in die Kategorie „Schwarzwälder Genießerpfad und Premiumwanderweg” geschafft.
Start und Ziel der Rundtour ist der Wanderparkplatz beim Serrerhof. Von hier aus kann man entweder gemächlich im Uhrzeigersinn Richtung Springhof loslaufen (etwas unterhalb bestehen weitere Parkmöglichkeiten mit direktem Einstieg) oder gleich zum Auftakt eine anspruchsvollere Steigung bis zum Ritterhof und weiter hinauf bis zum höchsten Wegpunkt „Drei-Höfe-Eck” auf 527 Metern bewältigen. Immer wieder bergauf und bergab geht es auf Forst- und Waldwegen, über schmale Pfade und offene Hochplateaus mit grandiosem Weitblick. Die gesamte Strecke ist gut ausgeschildert, und Infotafeln an den Höfen erklären geschichtliche Hintergründe. Das macht die Wanderung zu einer ebenso informativen wie auch kurzweiligen Tour für die ganze Familie. Für weiteren Anreiz sorgen Schnäpsle, Liköre, heimische Weine, alkoholfreie Getränke und auch mal kleine Snacks und Süßigkeiten, die in originellen (Kühl-) Schränken, kleinen Hütten oder an Fließbrunnen zur Selbstbedienung bereitstehen. Die Preise stehen jeweils auf einer Liste, den passenden Betrag wirft man einfach in das bereitgestellte Kässchen – Tipp: Kleingeld mitnehmen.
Darüber hinaus lädt das Gasthaus Hohberg nahe dem Start-/Zielpunkt zur Einkehr ein (täglich ab 11.30 Uhr durchgehend geöffnet, sonn- und feiertags ab 11 Uhr, Freitag Ruhetag).
Unterwegs gibt es neben weidenden Milchkühen auch Weihnachtsbaumkulturen (Lehrpfad) und Bienenstöcke zu sehen. Des Weiteren bietet ein kleines Hofmuseum beim Ritterhof einen Einblick in landwirtschaftliche Traditionen.
Für die gesamte Tour sollte man ein wenig Kondition und mindestens vier Stunden Zeit mitbringen. Wer möchte, kann die Runde zum oder vom Hermannswälderhof über die Zufahrtsstraße abkürzen. Festes Schuhwerk ist ein Muss, um steilere Passagen gut bewältigen zu können. Viele schattige Abschnitte sorgen im Sommer für Kühlung.
Leider wird die Haltestelle „Hohberg Wendeplatz” für eine Wanderung nicht passend bedient. Busse ab Offenburg oder Oppenau/Oberkirch halten in Durbach, doch von da sind es etwa fünf Kilometer Fußweg bis zum Ausgangspunkt.