Land und Leute | 16. August 2018

Blütenmeer, Parkgelände und „blaues Wunder”

Von Sylvia Pabst
Rund um die Schweizer Grenze liegen die Tipps dieser Folge von „Urlaub bei uns”: In Basel ist viel Buntes und Grünes zu entdecken, in Weil am Rhein zieht die „Blaue Kirche” die Blicke auf sich.
Die 18 Hektar große Anlage der Merian Gärten bietet eine unerwartet große Vielfalt an Nutz- und Zierpflanzen. Hier wird biologisch bewirtschaftet.
Wer gern in üppiger Blütenpracht schwelgt, ist in den Merian Gärten in Basel genau richtig. Bei schönem Wetter lässt sich hier auf 18 Hektar Fläche wunderbar ein gemütlicher Tag verbringen. So lassen beispielsweise über 200 verschiedene Sorten Clematis oder die europaweit größte Irissammlung staunen. Der Duft und die Farbenpracht von Lavendel, Kräutern und Arzneipflanzen betören.
Auch ein Treppenaufgang, gesäumt von unzähligen Fuchsien, unweit des Dyychuferwegs zieht die Besucherinnen und Besucher an. Auch ein englischer Garten samt Seerosenteich sorgt für Entspannung. Zudem lassen sich Seidenraupen beim Verpuppen zuschauen. Wer das im Sommer grüne Rhododendrontal inspiziert, will auf jeden Fall im Frühjahr wiederkommen, um dort die Blüte zu erleben.
Neben Zierpflanzen gibt es ebenso Nutzpflanzen, ist doch auch ein üppiger Bauerngarten angelegt. Gemüse, Beeren und anderes Obst sowie Eier von eigenen Hühnern, die hier neben Schafen und Kaninchen leben, werden zudem im Sommer jeden Donnerstag von 10 bis 12.30 Uhr an einem Marktstand auf dem Brüglingerhof verkauft. Fünfmal im Jahr, von Mai bis September jeweils am ersten Samstag im Monat, öffnet das Bienenhaus von 14 bis 17 Uhr seine Türen fürs Publikum. Imkerin Sabine Richli zeigt, wie sie Honig erntet und die Völker pflegt.
Jeden Sonntag Führungen
Die Eisenplastik Amboss von Bernhard Luginbühl im Park im Grünen in Basel erinnert an einen Ele- fanten und lädt Kinder zum Rutschen ein.
Eine Mühle aus dem 16. Jahrhundert ist eines der ältesten Gebäude in den Merian Gärten.
Zwar wird in der Mahlstube seit 1980 kein Getreide mehr verarbeitet, aber das wasserbetriebene Mühlrad funktioniert auch heute noch. Im Museum lässt sich das beeindruckende Triebwerk bestaunen. Das Wasserrad ist jeweils am letzten Dienstag (10 bis 12 Uhr) und letzten Samstag (15 bis17 Uhr) im Monat in Betrieb.
Kostenlose Führungen ohne Voranmeldung: von April bis September jeden Sonntag um 14 Uhr, Oktober bis März jeden ersten Sonntag im Monat. Vertiefende Führungen montags im Sommerhalbjahr um 18 Uhr, im Winterhalbjahr um 14 Uhr.
Die Merian Gärten sind täglich von 8 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Eintritt frei. Vor Ort gibt es auch ein Restaurant. Wer mag, bringt sein Picknick mit.
Wer will, kann zudem den sich anschließenden Park im Grünen erkunden. Er wurde 1980 zur Gartenschau geschaffen und wird daher auch „Grün 80” genannt. Hier gibt es zwei Seen, eine beachtliche Wasserfontäne, Spielplätze, Karussell, ein Restaurant und sogar einen Dinosaurier. Erreichbar ist das Gelände von den Merian Gärten aus über den Zugang „Neue Welt”.
Mischung zwischen Pavillon und Pagode
Sehenswert ist die Kirche St. Peter und Paul in Weil am Rhein.
Ein Gebäude, das mit seinem achteckigen Grundriss die Blicke auf sich zieht, ist in Weil am Rhein gerade mal einen Kilometer vom Bahnhof entfernt: Die Kirche St. Peter und Paul in der Rudolf-Virchow-Straße 8 erinnert mit ihrem zeltartigen Dach ein wenig an eine Mischung aus asiatischem Pavillon und Pagode. Sie wurde in den 80er-Jahren gebaut und wird auch „Blaue Kirche” genannt.
 Wer den Innenraum betritt, versteht warum: Blaue Farbtöne, die sich insbesondere im von Emil Wachter gestalteten Altarbild und seinen kunstvoll gefertigten Fenstern zeigen, sorgen für ein ganz besonderes Flair. 1994 fertigte der Künstler das Altarbild, das einen großen Lebensbaum zeigt. Menschen unterschiedlichen Alters blicken in das offene Grab Jesu. Auch die Glasfenster erinnern an die christliche Geschichte, zudem sorgt ein farbig gestaltetes Oberlichtband für viel Licht in der Kirche. Die Orgel steht ebenerdig genau gegenüber vom Altar. Die Kirchenbänke sind im Dreiviertelkreis um den den Altar angeordnet. Ein Ort zum Staunen und Verweilen.
Der einen Kilometer lange Weg vom Bahnhof Weil führt über die Hauptstraße, links in die Bühlstraße und rechts in die Straße Messeplatz, an deren Ende die Kirche zu sehen ist. Sie ist tagsüber geöffnet, Gebets- und Gottesdienstzeiten hier.