Raus in die Natur ist die Devise dieser Folge unserer Ausflugsserie: Im Kreis Emmendingen bietet der Walderlebnispfad bei Bleibach interessante Erkenntnisse und der Hörnleberg tolle Ausblicke. Bei Freiamt-Brettental lockt der Hünersedelturm als Höhepunkt einer schönen Rundwanderung.
Weit reicht der Blick vom Hünersedelturm über Schweighausen hinweg.
Schon mal was vom Saftkugler gehört? Oder vom Försterdreieck? Nein? Dann wird es höchste Zeit, sich dem Walderlebnispfad am Hörnleberg bei Bleibach zu widmen, denn dieser gibt die entsprechenden Antworten.
Direkt ab dem Bahnhof weisen bunte Waldmännchen den Weg, vorbei am Friedhof bis Richtung Waldrand, wo der Pfad beginnt. Wer mag, kann bei der Tourist Info (werktags Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet) kostenlos ein Begleitheft zum Weg erhalten. Doch das ist kein Muss, auch ohne macht es Spaß, an den 14 Stationen sein „grünes Wunder zu erleben”:
An jeder Station des drei Kilometer langen Rundwegs gilt es, den Kopf in den Nacken zu legen – nicht zwingend den eigenen, auf jeden Fall aber den der hölzernen Wesen am Wegesrand: Sie haben mal das Aussehen von Tieren, mal von Elfen, Pflanzen oder Personen angenommen.
Diese senkrecht stehenden Baumstämme sind im oberen Teil schräg eingeschnitten, sodass sich dieser „Kopf” anheben und nach hinten klappen lässt. Spannende Informationen rund um den Wald kommen dann zum Vorschein. Zu erfahren ist beispielsweise, wer auf und zwischen all den Bäumen wohnt, wodurch sich Holzarten unterscheiden oder wer hier in welcher Weise arbeitet.
Idyllische Landschaft
Ein Barfußpfad an einer der Stationen sorgt zusätzlich für
Sinneseindrücke, ein riesiges, zwischen zwei Bäume gespanntes
Spinnennetz zeigt, welche Tätigkeitsfelder ein Förster oder eine
Försterin verbindet. Etwa zweieinhalb bis drei Stunden sollten für diese
Mischung aus Lehr- und Sinnespfad eingeplant werden, zudem gibt es
unterwegs die Möglichkeit, an Picknickplätzen Pause zu machen oder sich
an einer Wassertretanlage zu vergnügen.
Übrigens: Wer hoch hinaus will, hat auch die Möglichkeit, in einer
Haarnadelkurve am Wegweiser Balbinenkapelle den Walderlebnispfad zu
verlassen und gut vier Kilometer bergauf bis zur Wallfahrtskirche auf
dem Hörnleberg zu wandern. Der breite Forstweg, gleichzeitig ein
Kreuzweg, ist nicht spektakulär, dafür jedoch der Ausblick am Ziel:
Unten grüßen das Elz- und das Simonswäldertal, am Horizont sind bei
guter Sicht Vogesen wie auch Hornisgrinde auszumachen.
Die Kirche mit ihrem Hochaltar von 1884 ist nur zu bestimmten Zeiten geöffnet, der Wallfahrtsplan ist unter
www.hoernleberg.de zu finden, Informationen auch beim Pfarramt in Winden unter Telefon
07682/256. An der Kirche bieten ein Kiosk und eine Pilgergaststätte an
Wallfahrtstagen Verpflegung.
Der Abstieg kann wie der Aufstieg erfolgen, bis zum Bahnhof in
Bleibach sind es 5,5 Kilometer. Es gibt aber auch die Möglichkeit, zur
S-Bahn in Oberwinden (4,5 Km) oder in Gutach (7,5 Km) oder zur
Bushaltestelle Rathaus nach Simonswald (5,5 Km) bergab zu wandern.
Idyllische Landschaft
Eine Wandertour, die sich prima für Familien eignet und einfach
Spaß macht: Sie ist mit gut zehn Kilometern gut zu bewältigen, bietet
mit dem Hünersedelturm und seinem Grill- und Picknickplatz wahrhaft
einen besonderen Höhepunkt. Der Weg führt durch idyllische
Schwarzwaldlandschaft mit tollen Ausblicken und außerdem gibt es
verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Wer will, kann unterwegs sogar
übernachten.
Los geht es in Brettental, das zu Freiamt
gehört. Direkt am Feuerwehrgerätehaus (Brettental 26), an dessen Turm
gut sichtbar ein Hahn zu entdecken ist, befindet sich ein
Wanderparkplatz. Alternativ besteht die Möglichkeit, mit dem Bus der
Linie 231 aus Richtung Emmendingen/Sexau bis zur Haltestelle
Dorfschmiede zu fahren und in wenigen Minuten vorbei an Traudls Café
immer geradeaus bis zum Feuerwehrgerätehaus zu laufen.
Links
von der Hünersedelstraße geht es der Beschilderung folgend bergauf
Richtung Schönwasen und Hünersedel. Bald schon lassen sich Kühe auf den
Weiden entdecken, es geht vorbei an einem bunten Garten und weiter am
Waldrand entlang, bis am Schönwasen neugierige Esel die Blicke auf sich
ziehen. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert, immer mal wieder laden
Bänke zur Rast ein und die Ausblicke in die idyllische Landschaft sind
einfach wunderschön.
Rundumsicht
Ein wenig steiler wird es auf den
letzten Metern zum 29 Meter hohen Hünersedelturm. Ein schöner Pfad
schlängelt sich in Serpentinen durch den Wald nach oben. Dort
angekommen, bietet der im Jahr 2004 errichtete Turm bei gutem Wetter
eine fantastische Rundumsicht auf Schwarzwald, Vogesen und Rheinebene.
Wer
nicht so wirklich schwindelfrei ist, kann beruhigt werden: Die Stufen
sind aus Holz und nicht aus Metallgitter, sodass man, während man
hinaufläuft, nicht durch sie durch auf den Boden schauen kann. Am Fuß
des Turms lädt ein toller Rastplatz samt Grillstelle zum Picknick ein.
Hier will man eigentlich gar nicht mehr weg.
Sollte das
Wetter nicht ganz so gut sein, gibt es Schutz unter dem Vordach der
Ankele-Hütte, neben dem Turm. Doch die Tour bietet noch mehr: Ein
kleines Stück geht es durch den Wald steil abwärts, da wirbt ein Schild
für einen kleinen, 200 Meter langen Abstecher zum Gasthaus Luegemol (
www.luegemol-freiamt.de), das samstags, sonntags und feiertags ab 11 Uhr auf hat.
Fahrpläne für Bus und Bahn:
www.efa-bw.de oder
www.bahn.de
Einkehren und übernachten
Eine
andere Möglichkeit, sich mit kleinen Leckereien zu versorgen, bietet
entlang des Wegs, etwa 15 Minuten vom Turm entfernt, der Bergkiosk
Wandertreff, in der Regel ebenfalls am Wochenende geöffnet. Hier gibt es
übrigens auch Schaukeln.
Vorbei geht es schließlich am
Dürrhöfe Parkplatz weiter bis zum Wanderheim Kreuzmoos. Auch hier lässt
sich einkehren und sogar übernachten, wobei eine Buchung im Vorfeld Sinn
macht. Es hat täglich außer mittwochs und donnerstags von 11 bis 21 Uhr
geöffnet, Telefon 07645/386,
www.wanderheim-kreuzmoos.de.
Zurück geht es ein kurzes Stück auf dem Herweg zum Wegweiser
Kreuzmoosmatte und dort der gelben Raute folgend über Wald- und
Wiesenwege und zuletzt asphaltiert zum Ausgangspunkt in Brettental. Wer
will, kann dort die müden Füße in der Wassertretstelle hinter dem
Wanderparkplatz kühlen. Übrigens: Wer sich ein aktuelles Bild von der
Wetterlage im Gebiet des Hünersedels machen möchte, erhält einen
Einblick per webcam unter
www.ettenheim-wetter.de.