Jede Menge zum Mitmachen und Ausprobieren
Das Museum beschäftigt sich mit Papier, der Schrift, der Druckkunst bis zum Buch. Und fast überall kann man mitmachen oder zusehen. An Werktagen ist zu beobachten, wie die Geräte im Betrieb sind. Es rauscht, klappert und pfeift, dass es eine Freude ist, denn in den begehbaren Werkstätten werden Kundenaufträge an historischen Maschinen umgesetzt. An Sonntagen ist nicht alles besetzt, langweilig wird es dann trotzdem nicht, gibt es doch viel zu entdecken. Es geht im Erdgeschoss mit Papier und dessen Herstellung los und all dem, auf was geschrieben wurde. Hier kann man sich darin versuchen, Papier zu schöpfen. Die Arbeitstechnik ist die gleiche wie im 18. Jahrhundert. Die Anleitung für das Papierschöpfen steht an der Wand, ist aber aufs erste Mal gar nicht so einfach.
Spannend auch das Thema Schrift. Bevor es Buchstaben gab, stand ein spezielles Zeichen für ein Wort, vergleichbar wie wir es aus China kennen. Im Museum zeigt Hui-Chia Angela Hänggi-Yu alle zwei Monate zu festgelegter Zeit die traditionelle chinesische Kalligraphie. Kunstvoll bringt sie mit einem Pinsel Schriftzeichen zu Papier. Auf Wunsch schreibt sie auch Namen. Wer will, darf auch selbst sein Glück versuchen.
Zur Ausstellung gehören auch alte Schreibmaschinen, wie auch die ersten PCs. Spannend auch ein kleines Gemälde aus dem Jahr 1900, das zeigt, wie die Leute sich damals vorstellten, wie das Leben 100 Jahre später wohl aussehen würde.
Nicht nur die Besucherinnen und Besucher, die aus aller Welt kommen, haben im Museum ihre Freude, sondern auch die Angestellten: „Ich liebe es, wenn Erwachsene wieder Kinder werden”, strahlt Mitarbeiterin Krisztina Szegvary.
Das Museum ist auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters aus dem zwölften Jahrhundert untergebracht. Dieses hatte mehrere Mühlen. Im Spätmittelalter wurden die meisten davon zu Papiermühlen umgebaut und dadurch wurde das Ensemble im 16. und 17. Jahrhundert zum wichtigsten Papierproduzenten der Schweiz. In zwei Mühlen, der Stegreif- und der Gallicianmühle, die seit 1980 das Papiermuseum beherbergen, wurde bis 1924 noch Papier hergestellt.
Bei den Klangkörpern kann man „Musik” machen und auch erkunden, um welche Hölzer es sich handelt, die hier als eine Art Xylophon hängen.
Der schwingende Stein ist ein Beispiel dafür, dass es mitunter ganz schön viele Leute braucht, um etwas in Bewegung zu bringen. So kam von etwas älteren Kindern, die es zu zweit probiert hatten, die enttäuschte Antwort: „Schwingt nicht so toll.” Bei der Seilbahn geht es so richtig ab, wobei klar ist, dass bei kleinen Kindern auf jeden Fall Erwachsene dabei sein müssen, zumal sie ohne Hilfe von Großen nicht an das Gerät drankommen. Beim Sinnespfad heißt es „Schuhe und Strümpfe ausziehen” und den Untergrund spüren und erkunden. Schön wäre hier, wenn es am Ende eine Möglichkeit gäbe, sich die Füße abzuwaschen.
Weiter geht es zum Hörrohr, um den Geräuschen des Waldes auf die Spur zu kommen. Die nächste Station ist laut Plan ein „Labyrinth”, in Wirklichkeit aber ein kleiner Irrgarten mit Sackgassen und Abzweigen. Wer den Weg in die Mitte findet, steht vor der Geruchsstation. Verschiedene kräftige Düfte sind hier zu erraten. Selbst ein kleiner Schnupfen ist kein Problem, um zu riechen, welche Aromen hier verborgen sind.
Schließlich gibt es auf dem Parcours noch den Weg der Besinnung, der gleich hinter dem „Labyrinth” beginnt und durch den Wald führt. 14 Tafeln mit christlich geprägten Texten und Gebeten laden dazu ein, in sich zu gehen. Es gibt zwei unterschiedlich lange Pfade. Nicht alle Kinder haben unbedingt Geduld für die längere Variante. Ziel ist die Kirche St. Chrischona. Bei klarer Sicht reicht der Blick von dort bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau.
Die Anfahrt zum Generationenparcours mit dem Auto führt zunächst nach Riehen, von dort geht es weiter nach Bettingen bis St. Chrischona. Der Weg ist ausgeschildert und daher nicht zu verfehlen. In der Nähe des Generationenparcours ist ein Parkplatz. Die Tram Linie 6 fährt vom Badischen Bahnhof Richtung Riehen/Grenze. Bei der Haltestelle Bettingerstraße in den Bus Linie 32 Richtung Chrischonaklinik umsteigen. Ausstieg ist an der Haltestelle St. Chrischona, in Sichtweite liegt das Restaurant Waldrain, hinter dem der Generationenparcours liegt.
Da am Rande des Geländes Feuerstellen eingerichtet sind, lässt sich der Ausflug mit Picknick oder Grillen verbinden.