Tolle Karossen – mal alt, mal ferngesteuert
Die ehemalige Tennishalle, deren ungewöhnlich robuste Stahlkonstruktion schon auf den ersten Blick auffällt, ist seit Oktober 2015 nicht nur eine Herberge für Edel-Karossen, sondern zusammen mit der Gastronomie Mangusta auch eine Eventlocation der Sonderklasse. Das einzigartige Oldtimermuseum lässt sich zu einer Eventfläche mit bis zu 600 Quadratmetern umbauen. 45 Fahrzeuge, davon 20 Leihgaben, werden einzeln in Szene gesetzt. Der Eigentümer des Museums, Martin Waltz, hat seinen Beruf als Facharzt für Orthopädie längst zur Verwirklichung seines Lebenstraums aufgegeben. Seine Leidenschaft für Oldtimer wurde mit 19 Jahren geweckt, als er sich mit geliehenen 200 Mark einen Ponton Mercedes-Benz 200 S zulegte. „Als langhaariger Student mit einem Mercedes herumzudüsen, den damals in erster Linie Geschäftsleute fuhren, das hatte etwas”, lacht er. Mehreren „alten Kisten” half er fortan wieder auf die Sprünge und erntete dafür so manchen Spott von Bekannten, die längst die Vorteile der modernen Automobiltechnik nutzten. Erst die Finanzkrise, als die Leute auch wieder in alte Fahrzeuge investierten, bestätigte ihm, alles richtig gemacht zu
haben.
Perfekt in Szene gesetzt ist auch der Hispano-Suiza K6 von 1937, den die Vanvooren-Karosserie ebenfalls zu einem Einzelstück machte. „Erstbesitzer war der französische Kriegsminister Raoul Dautry, der nach der Befreiung von den Deutschen Wiederaufbau- und Atomenergieminister im Kabinett de Gaulle wurde”, verrät Waltz über den Vorbesitzer. Eines von fünf Coupés auf Bentley-Chassis, für die Vanvooren das Blechkleid kreierte, steht ebenfalls im Volante.
Außerhalb des exklusiven Vanvooren-Bereichs ziehen weitere Besonderheiten die Blicke auf sich, wie ein Horch 853 Sport Cabriolet, Baujahr 1937. Die Erstauslieferung des heute im erstaunlich guten Originalzustand befindlichen Wagens ging an den deutschen Konsul Holm in Norwegen. Auf der Siegesparade in Trondheim 1945 fuhr Kronprinz Olav in dem offenen Horch durch die Menschenmenge.
Ein Bereich ist der Zerstörung, der Zeitenwende und dem Neuanfang in Freiburg gewidmet: Vor dem Bild der zerstörten Breisgau-Metropole stehen drei Fahrzeuge, deren Zustand die damalige Not unterstreicht. Auch an die Bergrennen am Freiburger Hausberg wird mit zwei Adler-Motorrädern und entsprechenden Informationen erinnert. „Die Rennen wurden in erster Linie wegen der enormen Geschwindigkeiten und der Unfallgefahr und nicht aus Naturschutzgründen eingestellt”, dessen ist sich Waltz sicher. Einen weiteren Schwerpunkt bilden italienische Supersportwagen der 60er- und 70er-Jahre. 14 sportliche Italiener der Marken Ferrari, Maserati, Lamborghini oder De Tomaso glänzen zwischen BMW, Porsche oder Aston Martin. Auch zu diesen Exemplaren gibt es interessante Geschichten, wie beispielsweise zum Ferrari 365 GTS/4 Daytona Spider, Baujahr 1969: Er hatte mit Carlo Ponti, Ehemann von Sophia Loren, einen prominenten Besitzer. Auch Sänger und Gitarrist David Gilmour von der Band Pink Floyd saß einige Zeit am Steuer des 352-PS-Boliden.
Eintrittspreise: Erwachsene 8 Euro, Jugendliche von 11 bis 17 Jahren 4 Euro; Gruppentarif ab 15 Personen 6 Euro, Familienkarte 16 Euro.
Anfahrt: Kirchzarten liegt an der B 31 Freiburg-Donaueschingen. Parkplätze vorhanden. Vom Bahnhof Kirchzarten 15 Minuten Fußweg zum Museum.
Info zum Museum: Telefonnummer 07661/9081840, www.museum-volante.de
Während die kleinen Hamiltons, Vettels oder Galicas sich auf der 150 Meter langen Rennstrecke oder dem 40 Meter langen Geschicklichkeitsparcours „austoben”, können ihre Eltern auf der Sonnenterrasse des Cafés direkt an der Strecke eine Schlemmerpause einlegen. Mit viel Eigenleistung haben Frank und Saskia Wider die neue Attraktion vor ihrem Café „Naschwerk” am Bittenbach in Löffingen geschaffen. Da lag es nahe, der Rennstrecke in Anlehnung an den Gastronomiebetrieb den Namen „Fahrwerk” zu geben. Die Miniboliden samt Fernbedienung und vollem Akku, der rund eine halbe Stunde hält, können im Café ausgeliehen werden. Auch Besucherinnen und Besucher mit eigenen Elektrofahrzeugen können die Anlage nutzen – allerdings nur außerhalb der üblichen Öffnungszeiten oder wenn wenig Betrieb herrscht.
Ausleihpreise: Die erste Ausleihung kostet 8 Euro, jede weitere Ausleihung am gleichen Tag 6 Euro. Das „Fahrwerk” kann mit der Hochschwarzwald Card kostenlos genutzt werden.
Anfahrt: Löffingen, Bei der Kirche 8 (direkt neben dem öffentlichen Kinderspielplatz). Vom Bahnhof Löffingen sind es entlang der Kirchstraße rund acht Minuten Fußweg.
Info: Telefon 07654/806726 www.cafenaschwerk.de/ Fahrwerk.html