Land und Leute | 27. Mai 2021

Farbenrausch: Da lacht das Herz

Von Sylvia Pabst
Auch wenn wir mit unserer Ausflugsserie wie immer im Juli starten, wollen wir mit dieser „Pilotfolge” jetzt schon den Blick auf den inneren Kaiserstuhl richten, wo es nicht nur traumhaft blüht: Derzeit sind bunt leuchtende Bienenfresser und Smaragdeidechsen zu beobachten.
ie Natur in ihrer besonderen Farbenpracht am Kaiserstuhl zu genießen, ist einfach nur Glück. Derzeit bietet sich dafür besonders der Smaragdeidechsenpfad bei Oberbergen an.
Blick vom Smaragdeidechsenpfad auf Oberbergen. Im Hintergrund grüßen die Vogesen.
Auf 2,5 Kilometern Länge windet er sich als Rundweg mit einigen Steigungen durch die Rebhänge. Schon von weitem, wenn man vom Vogelsangpass auf den Ort zufährt, fallen die derzeit in Rot getauchten Hänge auf: Der Mohn gibt momentan sein Bestes, und sofort drängen sich im Geiste Bilder des Impressionisten Claude Monet auf, der hier sicherlich begeistert zum Pinsel gegriffen hätte. Kurz nach dem Ortseingang gilt es rechts in die Straße Auf der Bühne abzuzweigen, um an der Festhalle zu parken. Alternativ hält der Bus (Linien 104 und 295) an der Badbergstraße. Nach fünf Minuten Fußweg ist der gut ausgeschilderte Pfad erreicht.
Sie sind wieder zurück aus Afrika: Bienenfresser.
Auf verschiedenen Tafeln am Wegesrand gibt es viele interessante Informationen über die größte heimische Eidechsenart. Die Tiere werden bis zu 40 Zentimeter lang, und die Weibchen legen im Juni ihre Eier, aus denen etwa im August die Jungen schlüpfen.
Am Weg heißt es die Ohren zu spitzen, denn meist verrät ein leises Rascheln, dass gerade ein leuchtend grünes Reptil am Boden huscht. Gleichzeitig geht es so richtig ab in der Luft: Denn die Bienenfresser sind aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück und haben in den Lösswänden ihre Brutstätten bezogen. Pfeilschnell schwirren sie umher, um im Flug Insekten aufzuschnappen. Wer ein Fernglas dabei hat, kann ihr buntes Federkleid besonders gut bestaunen.
Grün-gelb-türkis herausgeputzt zeigt sich das Smaragdeidechsenmännchen.
Auch wenn der Smaragdeidechsenpfad an sich relativ kurz ist, lohnt es sich, ordentlich Zeit zum Genießen und Entdecken mitzubringen – übrigens auch, was die Gastronomie vor Ort, darunter eine Straußenwirtschaft, angeht.