Die „gute Seele” geht

Als „großes Durcheinander” bezeichnet sie ihre ersten Tage bei der LAG. 2004 war das. Das Büro damals über Wochen verwaist, Rechnungen offen, Akten unsortiert. Es galt, sagt Gertrud Krausse rückblickend, erst einmal Ordnung reinzubringen. Ein Vierteljahr verbringt sie damit, sich einen Überblick zu verschaffen, ein System zu erschaffen. Vielleicht hätte manch einer vor lauter Aktendschungel frustriert aufgegeben, aber in Gertrud Krausse steckt seit jeher so viel Gelassenheit, gepaart mit großem Willen und Durchhaltevermögen, dass an Aufgeben zu keinem Zeitpunkt zu denken war. Außerdem hat sie vier Kinder großgezogen: Da bringt einen nichts mehr aus der Fassung.
Gertrud Krausse wurde 1974 zur Kaiserstühler Weinprinzessin gewählt – und griff anschließend nach der glänzendsten Krone im Ländle: Sie bestieg den Thron der Badischen Weinkönigin. Sie zog die Kinder groß und war nebenher bei den Landfrauen aktiv, von wo aus sie 2004 auf die freie Stelle bei der LAG aufmerksam wurde. Ihre 16 Jahre im Verein begannen.
Am Anfang sitzt sie allein in der Geschäftsstelle im Haus der Bauern, das damals noch in der Freiburger Innenstadt liegt, in einem Büro, das „unendlich laut und heiß” ist, wie sie erinnert.
 Kurz darauf geht’s in einen ruhigen und kühlen Hinterhof und nochmals kurz darauf stößt Constanze Bröhmer als Geschäftsführerin zur LAG, ein „Meilenstein”, sagt Gertrud Krausse. Die beiden werden ein eingespieltes Team und heben den Verein auf ein neues Niveau.
Besonders spannend ist in der Zeit der digitale Wandel, den Gertrud Krausse mitgeht. Sie erstellt Rechnungsformulare und eine Vielzahl an Vorlagen, die das LAG-Team noch heute nutzt.