Land und Leute | 27. März 2020

Studis entwickeln App zur Erntehelfer-Suche

Von der BBZ-Redaktion
Mit ihrer App „soliD – solidarisches Deutschland” wollen zwei Studenten der Uni Hohenheim in Not geratene Landwirte und solidarische Erntehelfer zusammenbringen.
Zwei Studenten der Uni Hohenheim entwickelten eine App zur Suche von Erntehelfern.
Wenn Erdbeeren, Spargel, und andere Feldfrüchte in den kommenden Wochen nicht geerntet werden, verdirbt die Ernte auf den Feldern. Bei anderen Gemüsesorten steht in diesen Tagen die Aussaat an.
Das Dilemma ließ den beiden Agrarstudenten Timo Grupp und Christian Bidlingmaier von der Universität Hohenheim keine Ruhe. Ihr Gedanke: Durch die Kontaktsperre gibt es in Deutschland zahlreiche Menschen, die ihren gewohnten Tätigkeiten nicht nachkommen können. Darunter sicher genug, die gerne einen Beitrag leisten möchten, um die gesellschaftliche Krise zu überwinden.
Die Herausforderung: die solidarischen Helferinnen und Helfer mit den landwirtschaftlichen Betrieben zusammen zu bringen. Und das möglichst schnell und unkompliziert.

Programmierwettbewerb #WirVsVirus
Als die beiden Agrarstudenten von dem Programmier- und Designwettbewerb der Bundesregierung #WirVsVirus erfuhren, verlieren sie deshalb keine Zeit. Per Video-Chat erweitern sie ihr Team mit ihren Mitstreitern Michel Meier, Marco Walz und Vytautas Macionis, die über das notwendige Know how in Sachen Software-Entwicklung und IT verfügen. Über die Hackaton-Community holen sie in den folgenden Tagen noch weitere Unterstützung ein.
Ergebnis mehrerer Nachtschichten ist der Prototyp für die mobile App „SoliD – solidarisches Deutschland”, den das Hackaton-Team nun in einem Youtube-Video präsentiert. Eine Jury entscheidet in den kommenden Tagen über weitere Unterstützung für das Projekt.
Bis einschließlich diesem Wochenende kann man der guten Idee auch noch Rückenwind verschaffen: einfach ein „Like” unter das Video im YouTube-Kanal #WirVsVirus setzen.

So funktioniert die App
Landwirtinnen und Landwirte können sich über die App kostenlos registrieren und wichtige Angaben zur Art, Umfang und Rahmenbedingungen der Arbeit machen: U.a. zu Stundenlohn, Übernachtungs- und Abholmöglichkeiten oder zur Mindestarbeitszeit, weil sich für viele Betriebe eine Hilfstätigkeit erst lohnt, wenn diese für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt wird. Aber auch die Art der Kulturen spielt eine Rolle, um etwaige Allergien zu berücksichtigen.
Hilfswillige können zunächst ohne Registrierung nach Betrieben in ihrer Umgebung suchen und Gesuche über Social Media-Kanäle teilen. Um ihre Hilfe konkret anzubieten, registrieren sie sich mit ihrer Handynummer.