Strauchbeeren machten dem OGM Freude
erzielt, was sicherlich ein ordentliches Ergebnis ist”, sagte der OGM-Vorstandsvorsitzende Wendelin Obrecht am Montag bei der Vertreterversammlung in Sasbach-Obersasbach. „Unsere Mitglieder brennen darauf, mal wieder ein positives Obstjahr zu erleben”, fügte er hinzu. Was die anlaufende Saison angeht, sind die Vorgaben von der Natur her nicht schlecht: Die Kulturen stehen laut Obrecht gut da, die Frostschäden in der Ortenau hielten sich bisher in Grenzen.
Ebenfalls für Frust sorgt die Tatsache, dass die Betriebe ab diesem Jahr ihre Zertifizierungskosten selbst tragen müssen und voraussichtlich ab 2015 das Thema Sozialstandards verpflichtend mit abgeprüft wird. Für letzteres dürften rund 80 Euro pro Betrieb und Jahr an Mehrkosten fällig werden, schätzt Obrecht. Dennoch führe an der Zertifizierung kein Weg vorbei.
Ebenso unverzichtbar ist für Obrecht die Teilnahme an der Gemeinsamen Marktordnung (GMO), die für den Markt und die Erzeuger über die operationellen Programme im Schnitt der letzten Jahre rund 1,8 Mio. Euro jährlich an Unterstützung bedeutet hat. „Die Alternative wäre eine Anhebung der Marktgebühr um 4 %, so hoffe ich auf die Einsicht unserer Mitglieder”, betonte Obrecht und kündigte an, dass die Andienungspflicht wegen immer wieder vorkommender Verstöße künftig penibler geprüft werde: Es müssen deutlich mehr aussagefähige Unterlagen vorgelegt werden.
Beim Blick zurück auf die Saison 2013 wies OGM-Geschäftsführer Michael Roßmann auf Strauchbeeren und Kernobst als die Kulturen hin, die ordentliche Ergebnisse erbrachten. Die Erdbeersaison war das zweite Jahr in Folge durchwachsen. 4550 Tonnen, 13 % mehr als im Vorjahr, konnten zu 2,01 Euro/kg (Vorjahr: 2,17 Euro) im Schnitt vermarktet werden. Der Vorsprung gegenüber den anderen Gebieten war praktisch nicht vorhanden, so dass im Juni verheerende Preise für Freilandware zu verzeichnen waren.
Die Strauchbeeren lagen preislich allesamt über dem Schnitt der letzten Jahre, für Himbeeren (6,24 Euro/kg) und Brombeeren (6,86 Euro/kg) konnten Rekordpreise erzielt werden. Heidelbeeren brachten 5,38 Euro/kg, hier sieht Roßmann insbesondere über die Vermarktung von Kleinverpackungen noch Potential. Auch Rote Johannisbeeren (1,98 Euro/kg) und Stachelbeeren (2,75 Euro/kg) befriedigten preislich.
Die Zwetschgenernte lag mit 8511 Tonnen auf unterdurchschnittlichem Niveau, die Preise lagen mit 64,9 Euro/kg im Schnitt der letzten Jahre. Der späte Saisonstart sorgte für schlechte Preise bei den Frühsorten. Im späten Sortiment machten Qualitätsprobleme bei Elena und Presenta zu schaffen.
Mit 21 243 Tonnen Kernobst wurden 10,3 Mio. Euro umgesetzt (+11,8 %). Für die Tafelware wurden im Schnitt 0,62 Euro/kg erzielt. Die Ernte an Lagerware war mit 14 300 Tonnen auf Rekordniveau.
Sehr knapp waren Kirschen, nur 23 Tonnen Tafelware (3,82 Euro/kg) und 602 Tonnen Brennkirschen (39,9 Cent/kg) wurden verkauft. Bei Industriekirschen legte die Ente auf 1097 Tonnen zu. Diese Kultur bleibe interessant. Als zukunftsfähige Kulturen hob Roßmann weiter den geschützten Anbau von Tafelkirschen und Johannisbeeren hervor. Auch bei frühen Heidelbeeren sieht er gute Chancen.
Drei größere Investitionen seien für 2014 in Oberkirch geplant: eine Kernobstsortieranlage, ein Kühlblock und ein Blockheizkraftwerk mit Absorptionskälteanlage. Damit wird aus Wärme Kälte erzeugt, die unter anderem zur Kühlung der Anlieferungshalle dienen soll. Dadurch erwarten die Oberkircher Qualitätssteigerungen.
30 Euro pro Hektar soll der Hagelflieger die OGM-Erzeuger kosten.
Nun hofft man beim OGM auf eine ebenso positive Haltung bei den Winzergenossenschaften, den privaten Weingütern und den Tabakerzeugern. Ackerbauern und Firmen könnten weitere Unterstützer sein. „Alleine machen wir es nicht”, stellte OGM-Vorstandsvorsitzender Wendelin Obrecht klar. Rund 120 000 Euro kostet ein Hagelflieger im Jahr.