Stimmung in der Landwirtschaft hellt sich auf
Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt laut DBV bei 3,6 Milliarden Euro. Das seien zwar 0,3 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor, aber 1,1 beziehungsweise 2,7 Milliarden weniger als vor zwei beziehungsweise drei Jahren. „Damit bleibt die Investitionstätigkeit der deutschen Landwirte auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau”, urteilt der DBV. Nur 29 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 28 Prozent, vor zwei Jahren 34 Prozent und vor drei Jahren noch 40 Prozent, so der DBV.
Innerhalb des aktuell geplanten Investitionsvolumens von 3,6 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 1,9 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr plus 0,2 Milliarden Euro). Mit nur 0,8 Milliarden Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen ähnlich niedrig aus wie schon vor einem Jahr. Dagegen haben laut DBV die beabsichtigten Investitionen in die erneuerbaren Energien Biogas, Photovoltaik und Windkraft mit 0,8 Milliarden Euro deutlich angezogen.
Mit der etwas freundlicheren Einschätzung der aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage geht keine nachhaltige Entspannung der Liquiditätssituation auf den Betrieben einher, gibt der Bauernverband zu bedenken. 21 Prozent der Landwirte gaben demnach im Dezember an, dass die Liquiditätslage in ihren Betrieben angespannt oder sehr angespannt ist. Im September waren es 22 Prozent. Unter den Futterbaubetrieben ist der Anteil der Betriebe mit Liquiditätsengpässen besonders hoch (27 Prozent), so der DBV.
Hier gibt es das vollständige Konjunkturbarometer Agrar Dezember 2016.
Der Umfrage zufolge spiegelt sich die Unzufriedenheit der Landwirte mit der gegenwärtigen Vertretung ihrer Interessen durch die Politik auch in ihrer Wahlabsicht wider. Fast die Hälfte der Landwirte erklärte, sie wisse derzeit nicht, wem sie ihre Stimme geben sollte. Etwa 35 % der Befragten würden CDU oder CSU wählen. Auf dem zweiten Platz folgt die AfD mit 7 %, dahinter die FDP mit 5 % und die SPD mit 3 %. Landwirte, die sich schlecht von der Politik vertreten fühlen, wählen der Erhebung zufolge signifikant seltener CDU und CSU, dafür aber häufiger AfD. Die Grünen, die immerhin sieben Länderagrarminister stellen, erreichten lediglich in Baden-Württemberg 5 % der Landwirtestimmen; in allen anderen Ländern blieben sie dahinter zurück. Die FDP kommt laut Umfrage in Rheinland-Pfalz auf 12 % und in Baden-Württemberg auf 8 %