Was Triticalesorten leisten
Belcanto: mittelfrüh, sehr blatt- und ährengesund. 2021 sehr hohe Erträge. Mehrjährig im Mittelfeld der intensiven V2. In der reduzierten Variante V1 ist die Sorte ertragsstärker. In den LSV durchschnittlich standfest.
Bilboquet ist die längste Sorte in den LSV 2021 – ein Doppelnutzungstyp. Das Leistungsniveau liegt 2021 über alle Standorte und Varianten bei rund 93 % Relativ-ertrag. Die Sorte ist spätreifend. Deutliche Lagerneigung durch ihre Länge (5,1). Bilboquet ist durchschnittlich blattgesund und hat eine gute Toleranz gegenüber Ährenfusarium (1,5).
Brehat EU wird aufgrund ihres langen Wuchses auch als GPS-Sorte eingesetzt. Beim Kornertrag ist sie in Baden-Württemberg Schlusslicht, auf den bayerischen Standorten jedoch ertragsstärker. Frühe Reife und Ährenschieben. Wenig Befall mit Braunrost (2,5) und Ährenfusarium, aber stark lageranfällig (6,7).
Cedrico ist eine langjährig geprüfte Sorte mit konstant hoher Ertragsleistung in V 1 und V 2. 2021 mit dem höchsten Ertragsniveau in den Versuchen. Sie hat eine hervorragende Standfestigkeit (2,2) und überzeugt 2021 mit einer sehr guten Blatt- und Ährengesundheit mit Ausnahme einer sichtbaren Mehltauanfälligkeit (2,8).
Charme: neu zugelassene, mittelspäte Sorte mit hohem Ertragspotenzial, besonders in V1, auch mehrjährig. Agronomisch durchschnittlich, bei Blattseptoria (4,2) und Braunrost (4,5) zeigen sich gewisse Anfälligkeiten. Der Befall mit Ährenfusarium (1,8) ist gering.
Lombardo ist eine konstant leistungsstarke Triticale, was sie auch in den mehrjährigen LSV zeigt, vor allem in der behandelten Variante. Sie ist standfest und sehr ährengesund. 2021 erwartungsgemäß (BSL 7) mit dem stärksten Braunrostbefall (4,5). Laut BSL hat Lombardo eine exzellente Winterhärte (2).
Lumaco ist eine neue Prüfsorte, die in der BSL beim Ertrag mit 8/8 bewertet ist. 2021 fällt sie durch heterogene Relativerträge an den einzelnen Standorten auf: hervorragend in Döggingen, schwach in Krauchenwies. Insgesamt ist das Ertragsvermögen diesjährig sehr hoch. Mehrjährig verrechnet kann dieses Niveau nicht in allen Anbaugebieten gehalten werden. Lumaco schiebt die Ähren früh. Unter dem langen Wuchs leidet die Standfestigkeit (5,8) merklich. Sehr gutes bis gutes Resistenzprofil mit Ausnahme einer gewissen Septoriaanfälligkeit (4,3).
Ozean kommt 2021 über alle Standorte und Varianten in Baden-Württemberg nicht über 93 % Relativertrag hinaus, mehrjährig deutlich besser. Ozean ist kurzwüchsig und durchschnittlich standfest. Auffallend sind 2021 der starke Gelbrost- (3,5) und Fusariumbefall (4,5). Bei Rhynchosporium schneidet die Sorte sehr gut ab (1,3). Ozean schiebt die Ähren relativ spät und hat eine mittelspäte Reife.
Presley ist eine Neuzulassung und in der BSL beim Ertrag mit der Note 8/8 bewertet. In den LSV 2021 wird die Sorte der Einstufung in V1 gerecht, in V2 liegt sie im Mittelfeld. Auch mehrjährig zeigt Presley ihre Ertragsstärken vor allem in der unbehandelten Variante. Sie ist sehr standfest (2,3). Ausgewogenes Resistenzprofil, mit Ausnahme eines deutlichen Braunrostbefalls 2021 (5,0).
Ramdam kann sein hohes Ertragspotenzial 2021 – BSL 8/8 – nicht ganz ausspielen und bleibt über alle Standorte insgesamt leicht über dem Mittel. Mehrjährig deutlich ertragsstärker. Ramdam ist sehr langwüchsig und durchschnittlich standfest. Die Toleranzen gegenüber den Blattkrankheiten sind allgemein sehr gut. Bei Ährenfusarium (3,3) hat die Sorte Schwächen.
Ramos erzielt 2021 sehr hohe Erträge und kann dieses Niveau mehrjährig halten. Die Triticale ist sehr früh beim Ährenschieben und der Reife mit sehr guter Standfestigkeit (2,3). Stärkerer Befall mit Gelbrost (2,5), Mehtau (4,2) und Ährenfusarium (3,5).
RGT Belemac hat 2021 in Eiselau relativ schwache Erträge gebracht, in Boxberg und Kupferzell dagegen sehr hohe. Ein- und mehrjährig mittleres Ertragsniveau. Belemac hat eine kurze bis mittlere Wuchslänge und eine gute Standfestigkeit. Insgesamt blattgesund. Bei Befall mit Ährenfusarium 2021 (3,0) liegt sie leicht über dem Durchschnitt.
RGT Flicflac – ihr Versuchssaatgut hatte 2021 Probleme mit der Triebkraft. Entsprechend dünn und lückig präsentierten sich die Parzellen. Die Erträge sind mit Ausnahme vom Standort Boxberg niedrig. Dort ging die Sorte nicht ins Lager und konnte bestocken und so einen beachtlichen Ertrag erzielen. Mehrjährig liegen die Erträge unter dem Durchschnitt. Sehr kurzstrohig und ausgezeichnete Strohstabilität (2,1). Auch bei der Blatt- und Ährengesundheit liegt die Triticale im guten bis mittleren Bereich.
RGT Molinac ist eine Neuzulassung und eine Doppelnutzungssorte für GPS und Korn. Mit Relativerträgen knapp über 90 % liegt sie hinter der BSL-Bewertung von 7/7. Mehrjährig unter dem Durchschnitt. Die Sorte schiebt die Ähren früh. In den Versuchen lageranfällig (4,9). Blatt- und Ährengesundheit sind durchgehend gut.
Riparo ist frühreif und standfest (2,6). 2021 kann sie im Kornertrag nur in den LSV Kupferzell und Eiselau überzeugen. Mehrjährig ertraglich unterdurchschnittlich. Die in der BSL dokumentierte Bestnote 1 bei Braunrostresistenz kann in den Versuchen nicht bestätigt werden (3,5). 2021 zeigen sich Anfälligkeiten für Mehltau (2,5), Blattseptoria (4,3) und Ährenfusarium (3,5).
Rivolt EU ist frühreif mit einem ein- und mehrjährig hervorragenden Ertragsvermögen in beiden Varianten. Sie ist langstrohig mit einer relativ guten Standfestigkeit (2,9). Mit Ausnahme von Braunrost (5,0) ist die Sorte blatt- und ährengesund.
Temuco liefert 2021 an allen Standorten schwache Leistungen – mit Ausnahme von Eiselau – und bleibt mehrjährig auf unterdurchschnittlichem Ertragsniveau. Die Sorte ist kurz und hat eine gute Strohstabilität (2,6). Bei Ährenfusarium (1,8) und Mehltau (1,3) zeigt sich Temuco wenig anfällig. Dagegen sind Septoria- (4,8) und Gelbrostbefall (4,0) 2021 deutlich. Der guten Braunrostresistenz laut BSL (2) wird die Sorte nicht gerecht (5,0).
Vivaldi: 2021 im Kornertrag unterdurchschnittlich, mehrjährig im Mittelfeld. Sie schiebt die Ähren verhältnismäßig spät. Vivaldi ist kurz im Stroh und sehr standfest (2,2). Das Resistenzspektrum ist durchschnittlich, bei Gelbrost (4,5) und Ährenfusarium (4,0) aber anfällig.