Jeder zweite landwirtschaftliche Betrieb ist in virtuellen Netzwerken unterwegs. Die Plattformen werden beruflich genutzt, um informiert zu sein und mit Kollegen in Kontakt zu bleiben. Das hat eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens AgriDirect Deutschland ergeben, für die im Frühjahr 2016 rund 400 Landwirte und Gartenbauer zu ihrem Kommunikations- und Informationsverhalten interviewt wurden.
Die beliebtesten sozialen Medien der Landwirte sind WhatsApp (79 %),
Facebook (56 %) und YouTube (46 %). Diskussionsforen und Blogs haben mit
neun und sechs Prozent eine geringere Bedeutung. Fast die Hälfte nutzt
die sozialen Medien aus privaten Gründen. Aber auch für den beruflichen
Alltag haben sie Online-Medien eine große Bedeutung: Die Landwirte lesen
online Agrarnachrichten (45 %), tauschen sich mit Berufskollegen aus
(41 %) und sammeln Informationen zu Produkten und Maschinen (38 %).
Immerhin jeder Zehnte macht im Netz Werbung für sein eigenes Erzeugnis
oder den eigenen Betrieb.
Interessanterweise gab es je nach Agrarsektor deutliche Unterschiede.
Mit mehr als 52 Prozent liegen die Milchviehhalter in der Social
Media-Nutzung weit vorn. Landwirte, die Obst, Gemüse oder Getreide
anbauen (45 %) und Betriebe mit Schweine- und Geflügelhaltung (41 %)
bewegen sich dagegen seltener online.
Die Bedeutung von Social Media nimmt mit der Größe des Unternehmens
zu. Wenn die Betriebe über eine Fläche von 20 bis 50 ha verfügen, liegt
die Nutzung bei lediglich 41 Prozent. Bei einer Größe von 50 bis 100 ha
sind es bereits 51 Prozent und bei über 100 ha 59 Prozent.