Shredlage in der Bullenmast untersucht
Mit 224 kg TM/m3 und 216 kg TM/m3 erreichten die Varianten nahezu die gleiche Verdichtung im Silo ohne signifikante Unterschiede. Auch in der kritischen oberen Schicht war die Verdichtung auf gleichem Niveau.
Nach einer Silierdauer von 11 Wochen begann die Verfütterung der Silagen an 72 Fleckviehbullen, die zu Versuchsbeginn durchschnittlich 382 kg wogen. Nach Aufteilung in zwei Gruppen erhielt die Versuchsgruppe eine Totale Mischration (TMR) mit Shredlage ohne Stroh und die Kontrollgruppe eine TMR mit Kurzschnittsilage und Stroh. Die Rationen unterschieden sich nur in der Häcksellänge, der Strohergänzung und dem isoenergetischen Ausgleich durch Triticale, Roggen und Körnermais. Die Energie- und Nährstoffgehalte lagen zwischen den Versuchs- und Kontrollrationen auf vergleichbarem Niveau.
- Die Kontrollgruppe nahm im Mittel täglich 10,5 kg TM auf, die Versuchsgruppe rund 10,2 kg TM.
- Die Lebendgewichte waren am 64. Versuchstag mit knapp 480 kg in beiden Gruppen vergleichbar. Am 176. Versuchstag lag das Gewicht der Versuchsgruppe mit 648,6 kg/Tier um 7,4 kg unter dem der Kontrollgruppe. Die tägliche Zunahme innerhalb der ersten 176 Tage entsprach bei den Kurzschnitt-Tieren 1,55 kg und bei den Langschnitt-Tieren 1,51 kg. Beide Differenzen ließen sich nicht statistisch absichern.
- Mit 402,9 kg lag das Schlachtkörpergewicht der Versuchsgruppe um etwa 6 kg über der Kontrollgruppe. Der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Die Handelsklasse der Versuchsgruppe erwies sich mit einer Bewertung von R+ im Mittel als tendenziell besser und die Fettklasse mit 2+ als signifikant günstiger.
- Bei den Kotspülungen fanden sich im Ober- und Mittelsieb bei der Langschnittvariante weniger Rückstände als bei der Kurzschnittsilage. Daraus kann auf eine bessere Verdaulichkeit der Ration geschlossen werden – trotz größerer Schnittlängen.
- Der pH-Wert im Pansen wurde mittels Pansenboli gemessen. Im Tagesverlauf zeichnete sich bei der Versuchsgruppe ein höheres Niveau ab, was die Faserverdaulichkeit begünstigte. Eventuell besteht so auch das Potenzial, die Azidoseinzidenz zu senken und damit die Tiergesundheit zu verbessern.
- In der Langschnittration konnte auf Futterstroh verzichtet und dadurch Kraftfutter eingespart werden.
- Die Auswertung von Silierkosten, Futterkosten und Schlachtkörper ergab einen Mehrwert von rund 39 Euro pro Tier zugunsten der Versuchsgruppe, die mit Shredlage gefüttert wurde. Berücksichtigt wurden dabei um 1 Euro/t Frischmasse höhere Grundfutterkosten für die Langschnittsilage, die neben der Ausrüstung des Schleppers auch das höhere Walzgewicht und die größeren Transportkapazitäten beinhalten.