Septoria bestimmt den Fungizid-Einsatz
Etwa zehn Tage nach der Infektion sterben die ersten Pflanzenzellen ab. In den Hohlräumen unter den Spaltöffnungen bilden sich erneut Pyknidien. Diese bilden wiederum Sporen in großen Mengen und der Zyklus beginnt von neuem.
Die Schwierigkeit bei der Bekämpfung von Septoria mit Fungiziden liegt in der im Vergleich zu den anderen Getreidepilzkrankheiten deutlich längeren Inkubationszeit, also vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten der ersten Befallssymptome. Je nach Temperatur und Luftfeuchte dauert es drei bis vier Wochen. Wenn die typischen Blattflecken von Septoria tritici auf den Blättern sichtbar werden, ist die Infektion im Inneren der Pflanze schon weitFungizide direkt vor der Infektionfortgeschritten, so dass eine Fungizidbehandlung zu diesem Zeitpunkt die Krankheit nicht mehr stoppen, sondern nur noch verlangsamen kann.
Dies ist ein gravierender Unterschied zu anderen Blattkrankheiten wie Braunrost oder Mehltau. Bei Braunrost und Mehltau kann eine Fungizidbehandlung noch nach dem Erscheinen der ersten Symptome erfolgreich sein. Demgegenüber muss für eine erfolgreiche Septoria-tritici-Behandlung der Fungizidtermin möglichst nahe, am besten direkt vor der Infektion liegen. Für eine optimale Fungizidterminierung ist daher eine vorausschauende Witterungsbeobachtung notwendig, hierzu gibt es mittlerweile einige gute Prognosemodelle im Internet (z. B. Septoria-Timer, SEPTR1, ProPlant).
Die Kurativleistung, also die heilende Wirkung, auch der momentan besten Septoria-Wirkstoffe, der Pyrazol-Carboxamide, ist begrenzt und dürfte selbst bei voller Aufwandmenge den noch nicht sichtbaren Befall nur etwa 10 bis 14 Tage nach der Infektion erfassen.