Schwarzwaldmilch will enkelfähig sein
Ebenfalls zum 1. Juli trat auch die Vorgabe in Kraft, dass Zukauffuttermittel für die Milchkühe ausschließlich aus europäischem Anbau stammen darf. Auch wenn die Milchbauern bereits bisher ihre Zukauffuttermittel größtenteils aus europäischer Herkunft bezogen haben – genaue Zahlen über den Anteil kann die Molkerei nicht angeben – wollen die Freiburger mit dem Komplettverzicht ein Zeichen setzen. Seit Anfang 2017 ist die gesamte Milchanlieferung als zu 100 % ohne Gentechnik zertifiziert.
Was die Umwelt angeht, will die Molkerei 2020 durch den Verzicht auf Einweg-Plastikdeckel auf allen Naturjoghurts eine Plastik-Einsparung von rund 12 Tonnen erreichen. Bei Mehrwegglas sei man im Lebensmittelhandel in Baden-Württemberg führender Anbieter von Milchprodukten im Mehrwegglas – dem Marktforschungsunternehmen Nielsen zufolge mit einem Marktanteil von über 40 %. Der Glasanteil im Bereich bei Marken-Frischmilch liege inzwischen bei über 40 %, bei Marken-Sahne seien es über 75 %. Ein weiterer Ausbau sei geplant.
Zum Thema Klimaschutz weist die Molkerei auf eine Einsparung bei CO2-Emissionen in Höhe von 3000 Tonnen jährlich durch den Um- bzw. Neubau der Energiezentralen in Freiburg 2016 und in Offenburg 2019 hin. Seit 2017 beziehe man ausschließlich Ökostrom.
Tierwohl sei ein weiterer Baustein der Strategie. Daher fördere die Molkerei bisher schon den Weideauslauf mit einem Aufschlag von 1,66 Cent/kg Milch brutto. Ab dem 1. Januar 2030 gilt das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung für Milchkühe. Ein früheres Verbot der Anbindehaltung wäre für manche Betriebe existenzgefährdend – das wolle die Molkerei nicht verantworten. Neue Erzeuger werden nur aufgenommen, wenn sie einen Freilaufstall haben.
Als weiteren Baustein in Bezug auf das Thema Tierwohl stellt die Schwarzwaldmilch die Transparenz heraus: 2019 hat die Molkerei ein entsprechendes Transparenzsiegel auf der Bio-Heumilch etabliert, mit dessen Hilfe man das Abholdatum der Milch, die Haltungsbedingungen der Kühe, die Zahl der zurückgelegten Kilometer mit dem Sammelwagen sowie den Tag der Abfüllung und Auslieferung per QR-Code auf der Milchpackung nachvollziehen kann. Dieses Konzept solle für weitere Produkte genutzt werden.