Schwarzwaldmilch verarbeitet viel mehr Milch
Der Bereich Bio (+14 %) und das laktosefreie Sortiment (+6,5 %) wuchsen besonders kräftig. Die neu eingeführte Bio-Heumilch habe die Erwartungen bei weitem übertroffen. Inzwischen wurde auch eine fettarme Variante eingeführt. Das Wachstum im Markensortiment sei nicht aufgrund von Aktionsverkäufen oder Preisnachlässen erfolgt, betonte Schneider.
Die Milchanlieferung legte wegen des Zugangs neuer Erzeuger um knapp 12 % auf 255,4 Mio. kg zu. Vor allem im ersten Halbjahr 2018 sei die Molkerei mit Milch zugeschüttet worden, deshalb mussten teilweise auch schlechtere Verwertungen in Kauf genommen werden.
Der Umsatz lag per Ende Mai 7,9 % über dem Vorjahreszeitraum, Markenlinien (10 %) und insbesondere Bio (17,7 %) wuchsen noch stärker. Der Bio-Anteil am Gesamtumsatz liegt inzwischen bei 25 %.
Mit neuen Produkten in allen Markenlinien wollen die Freiburger punkten, ein Beispiel dafür stellte Marketingleiterin Caroline von Ehrenstein mit einem Kinderjoghurt vor, der 30 % weniger Zucker als herkömmliche Fruchtjoghurts enthält. Seine Rezeptur wurde zusammen mit 160 Kindergarten-Kindern entwickelt. Auch bei Rahmjoghurts aus Weidemilch gebe es ein starkes Wachstum, diese werden anstatt Dessert-Produkten gekauft.
Der Gesamtumsatz am Standort Offenburg war 2018 annähernd stabil. Der Umsatz der nicht-milchbasierten Ingredientsprodukte legte dabei um 10,5 % zu.
Investiert wurden in der Schwarzwaldmilch-Gruppe 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio.), die Abschreibungen lagen bei 5,0 Mio. Euro. Der Nachsteuer-Gewinn belief sich auf 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro).
Schneider führt dies auf eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema zurück, Kunststoff werde negativ gesehen. Er sieht eine Verpackungsdiskussion auf die deutsche Milchwirtschaft zukommen. Es müsse nachgedacht und optimiert werden. Es gehe beispielsweise auch um eine Vereinfachung bei den Verpackungen.
Von einer guten Stimmung bei der Tags zuvor abgehaltenen Generalversammlung
der Milcherzeugervereinigung Schwarzwaldmilch berichtete deren Vorsitzender Markus Kaiser. Alle Gremienmitglieder, die zur Wahl standen, wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Man reagiere damit auf veränderte Konsumtrends. Bestehende Anlagen können für die Produktion verwendet werden. Das Start-up-Unternehmen werde mit nur drei bis vier Beschäftigten starten. Blindtests des Produkts seien sehr vielversprechend ausgefallen, so Schneider. Der Name Schwarzwaldmilch werde nicht auf der Packung auftauchen.