Schwarzwaldmilch-Marken gut unterwegs
2019 sei in Deutschland ein Jahr mit einem relativ ausgeglichenen Milchmarkt und stabilem Exportgeschäft gewesen. Die Schwarzwaldmilch baute den Umsatzanteil beim Export um rund zwei Prozentpunkte auf knapp 12 % aus. China, Saudi-Arabien und Kuwait seien wichtige Märkte, wobei das Geschäft nicht mengenorientiert vorangetrieben werde.
Bemerkenswert war das Absatzwachstum von 48 % beim Mehrwegglassortiment. Mehrwegglas sei knapp und das Leergut-Management eine riesige Herausforderung, sagte Schneider. Dennoch begrüße man aus Umweltschutzgründen den Trend. Der Aufwärtstrend bei dieser Verpackungsart hält auch 2020 an. Seit März gebe es auch laktosfreie Milch im Glas, dafür gibt es Schneider zufolge „eine fantastische Leistungsbereitschaft”.
Auch das Geschäft mit den im Offenburger Werk produzierten speziellen Produkten für die Lebensmittelindustrie, teilweise auf Milchbasis, teilweise auf Basis anderer Rohstoffe, entwickelte sich mit einem Umsatzplus von 10,3 % positiv.
Es wurden 2019 rund 20 Mio. Kilogramm mehr Milch verarbeitet. Die Zahl der Milchlieferanten ging durch einige Zugänge bedingt im Saldo nur um zwei Betriebe auf 1018 zurück. Sie halten im Durchschnitt 43 Milchkühe.
Investiert wurde mit 9,3 Mio. Euro deutlich über den Abschreibungen in Höhe von 5 Mio. Euro. „Wir denken in Enkelfähigkeit”, merkte Schneider dazu an.
2020 habe man den Schwung des Markengeschäfts aus 2019 mitgenommen. Wegen Corona seien von März bis Mai die Rohstoffmärkte fast zusammengebrochen: Bei ähnlichem Milchangebot sei die Nachfrage aus dem Großverbraucherbereich abgebrochen und der Export war schwierig. Zwar ergebe sich durch die Öffnung in der Gastronomie nun eine leichte Aufhellung, aber Restaurants und Hotels seien durch die Platzbeschränkungen nicht mehr so produktiv. Man komme nicht zu den alten Absatzzahlen zurück, und Corona werde vorerst Wegbegleiter der Milchwirtschaft sein. Ihre relativ starke Ausrichtung auf den Lebensmitteleinzelhandel komme der Schwarzwaldmilch zugute. Kurzarbeit habe es im Unternehmen nicht gegeben.
Geplant ist im Sommer eine Dankkampagne in Richtung Endverbraucher. Deren Treue zu den Schwarzwaldmilch-Produkten sei keine Selbstverständlichkeit.
Der Bau der geplanten Käserei in Titisee-Neustadt verzögere sich durch die Corona-Krise. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs soll nun erst im Januar nächsten Jahres gekürt werden, rund ein dreiviertel Jahr später als ursprünglich geplant. Die Käserei soll aber wegen Corona nicht kleiner ausfallen.