Schwarzwaldmilch-Käserei wird kreisrund
Sieben Architekturbüros haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Für Preisgelder und Bearbeitungsgebühren bezahlte ihnen die Molkerei insgesamt knapp 100000 Euro. Die Kompaktheit des Gebäudes, die Einbindung in die Landschaft und die optische Wirkung – sowohl von der Bundesstraße als auch von der anderen Seite aus – haben laut Daseking die Jury beim Gewinner überzeugt. Erschlossen wird das Gebäude von der Bergseite her. Dazu wird ein vom Ortsrand von Titisee her kommender Forstweg auf 400 Meter Länge zur Straße ausgebaut.
Besucher sollen die Käseproduktion von oben einsehen können. Die Reifelager seien von der B31 aus zu sehen. Die für die Gastronomie vorgesehene Dachfläche werde leicht modelliert. „Ob man bei dem Gebäude an einen Käselaib denkt, das überlassen wir der Interpretation des Betrachters”, so Fuchs.
„Der Entwurf ist klasse und wird dem Standort gerecht”, lobte Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider. Einiges müsse weiterentwickelt werden, Baustart soll Mitte 2022 und Start der Produktion Ende 2023 sein. Mit dem neuen Geschäftsfeld werde die Molkerei stabiler. 1200 Tonnen Hartkäse, Schnittkäse und halbfester Schnittkäse sollen pro Jahr aus Weidemilch, Biomilch und Bio-heumilch produziert werden. Der Premiumkäse soll über den Fachhandel und den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben werden, wobei er dort in der Theke und nicht im SB-Regal verkauft wird. Der angestrebete Ladenverkaufspreis von über 20 Euro pro Kilo sei für deutschen Käse anspruchsvoll, so Schneider.
Die Investitionssumme für das Projekt wollte Schneider nicht näher beziffern. Die ursprünglich genannten 8 bis 10 Millionen Euro werden ihm zufolge überschritten, aber die jetzt ins Auge gefaßte Größenordnung sei für die Molkerei finanzierbar.
Meike Folkerts, Bürgermeisterin von Titisee-Neustadt, lobte die moderne Baukultur an einem prominenten Ort, die einen Beitrag für einen modernen Tourismus leiste. Sie lobte die Einbindung der Bürgerschaft bei der Planung und freute sich, dass 20 bis 30 Arbeitsplätze entstehen sollen.
„Da wo die Milch produziert wird, da wird sie auch verarbeitet”, hob Schwarzwaldmilch-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser hervor.
Bedenken über die schwierige Erweiterbarkeit eines runden Gebäudes wurden bei der Pressekonferenz mit Blick auf die Flächenreserven des 2,9 Hektar großen Grundstücks zerstreut, das Platz für ein zweites Gebäude böte. Außerdem gehe es nicht um Wachstum, sondern um Qualität, betonte Schneider.