Politik | 28. Mai 2020

Schutzgebiete für Biodiversität

Von AgE
Die EU-Kommission hat ihre Biodiversitätsstrategie vorgestellt – eine der Säulen des Green Deal. Danach sollen mindestens 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresgebiete in „wirksam bewirtschaftete Schutzgebiete” umgewandelt werden.
Wie die Behörde in Brüssel am 20. Mai dazu feststellte, könnte auf diese Weise die biologische Vielfalt Europas bis zum Jahr 2030 auf den Weg der Erholung gebracht werden. Außerdem spricht sich die Kommission dafür aus, dass mindestens zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wieder „mit Landschaftselementen mit großer Vielfalt” ausgestaltet werden. Um diese Etappenziele bis 2030 zu erreichen, sollen jährlich insgesamt 20 Milliarden Euro aus verschiedenen Töpfen – EU-Gelder sowie nationale und private Mittel – für die biologische Vielfalt bereitgestellt werden. Nach Einschätzung der Kommission können die zum Schutz, zur Wiederherstellung und zur nachhaltigen Nutzung der Natur ergriffenen Maßnahmen den lokalen Gemeinschaften wirtschaftliche Vorteile bringen und nachhaltige Arbeitsplätze sowie nachhaltiges Wachstum schaffen.
Der geschäftsführende Vizepräsident der Kommission und Hauptverantwortliche für den Green Deal, Frans Timmermans, erklärte zudem, dass seine Behörde im Zuge der Biodiversitätsstrategie die EU-weite Pflanzung von zusätzlich drei Milliarden Bäumen plane. Des Weiteren erklärte die Kommission, dass man zur Förderung der Biodiversität eine Wiederherstellung des freien Flusses auf mindestens 25000 Flusskilometern in der EU anstrebe.
Die Kommission begründet die Maßnahmen mit dem „dramatischen Rückgang” der Artenvielfalt. Laut der EU-Behörde sind die Populationen wildlebender Arten als Folge nicht nachhaltiger menschlicher Aktivitäten in den vergangenen 40 Jahren weltweit um etwa 60 Prozent zurückgegangen. Rund eine Million Arten seien in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, warnt die Kommission. Die Hauptursachen für diesen Verlust lägen in der Umwandlung natürlicher Lebensräume in landwirtschaftliche Flächen sowie der Ausdehnung städtischer Gebiete.