Land und Leute | 02. August 2017

Feinstaub war kein Thema

Von Barbara Sester
Bei seiner achten Auflage hat das Schleppertreffen in Glottertal einen neuen Rekord eingefahren: 704 angemeldete Fahrzeuge und Landtechnik von sehr alt bis ganz modern zogen am vergangenen Wochenende Tausende Besucher an.
Schleppertreffen in Glottertal
Ursprünglich sollte das Schleppertreffen den Musikhock der Trachtenkapelle Glottertal etwas aufwerten. Beim ersten Mal 2003 kamen etwa 100 Schlepper. Aber schnell hatte sich herumgesprochen, dass das Gelände und die Gemeinde einen tollen Rahmen bieten. Besonders beliebt war in diesem Jahr die extra ausgewiesene Campingwiese. „Vor zwei Jahren hatten wir 100 Camper, dieses Jahr genau doppelt so viele” berichtete Martin Drayer, Mitorganisator der Trachtenkapelle. Grüppchen wie die „Freunde der Pflugschleipfer Hausen a.d.M.” oder ein Schlüterclub aus dem Saarland bauten ihre Camps schon am Freitag auf. Ein Ortenauer Club klapperte auf ihrer Ausfahrt mehrere Schleppertreffen ab, um im Glottertal den Abschluss der Tour zu feiern. Zum Abschluss durften die Ehefrauen anreisen, wie Drayer erzählte. Aus der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und angrenzenden Bundesländern fanden sich Nummernschilder an den alten Schätzchen, die meisten kamen „auf der eigenen Achse” nach Glottertal. Am Samstag und Sonntag wusste der Technikexperte Michael Karle aus Wildtal bei einem Rundgang zu verschiedenen Schleppermodellen viel über die Firmen mit ihren Auf- und Niedergang und den technischen Besonderheiten zu berichten. Eingebettet war das Fest in ein buntes Musikprogramm, das mit einer „Abschlepperparty” begann, und ein vielseitiges gastronomisches Angebot. Für die Organisatoren war es eine große Herausforderung, die durch das gute Miteinander der Vereine und die Toleranz der Anwohner super gelungen war. 
Nicht nur Nostalgie
Neben der alten Technik zog auch moderne Landtechnik. Einige Landmaschinenhändler der Region stellten der Nostalgie heutige Technik gegenüber. Am Zapfwellenprüfstand der Firma Mayer Gottenheim herrschte dichtes Gedränge und es wurde viel über PS, Kraft und Drehmoment gefachsimpelt. Zum Schluss gab es eine Urkunde. Gegen den 1046er Fendt mit 460 PS war der Holder mit 10 PS ein wahres Spielzeug. Stets umringt waren die besonders alten Gefährte, etwa der Lanz Bulldog mit lautstarkem, einzylindrigem Glühkopfmotor, bei dem man meinte, er müsse sich den Start noch einmal überlegen. Manche sahen aus, als kämen sie direkt vom Acker, die meisten erstrahlten ob der liebevollen Pflege ihrer Besitzer im früher nie gekanntem Glanz. Besonders ein roter Diesel Porsche zog die Besucher in den Bann. Jedes Schräubchen glänzte. „Der hat kein Feinstaubproblem”, meinte ein Fachmann am Rande. „Was der ausstößt, kann man wieder aushusten”. 
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Schleppertreffen Glottertal