Politik | 25. April 2024

Rukwied und Özdemir uneins über Finanzbedarf

Von AgE
Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund eine Milliarde Euro im Jahr belaufen würden.
DBV-Präsident Joachim Rukwied drängt weiter auf einen schnellen Ausgleich für den wegfallenden Agrardiesel. Eine steuerfreie Risikoaus-gleichsrücklage hält Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir aber für zu teuer. Rukwied hingegen hält Özdemirs Rechnung für falsch.
Mit Unverständnis reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu den Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage. Dem Grünen-Politiker zufolge würde ein solches Instrument mit rund einer Milliarde Euro im Bundeshaushalt zu Buche schlagen.
Rukwied: „Überzogene Fehleinschätzung”
„Die Kritik des Ministers beruht auf einer überzogenen Fehleinschätzung”, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied am 22. April. Der Finanzbedarf einer solchen Rücklage sei nicht festgeschrieben, sondern hinge maßgeblich von ihrer inhaltlichen Ausgestaltung ab.
„Die Bestimmungen über die zulässige Höhe und Dauer sind die entscheidenden Stellschrauben”, betonte Rukwied. Er warnte davor, den Vorschlag einer Risikorücklage nicht aufzugreifen. Durch die „unverhältnismäßige Steuererhöhung” beim Agrardiesel sei der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft „massiv” geschadet worden. Notwendig sei daher ein kurzfristiger und adäquater Ausgleich, bekräftigte der DBV-Präsident.
Özdemir: „Treppenwitz”
Angesichts des Spardrucks im Bundeshaushalt hatte Özdemir von einem „Treppenwitz” gesprochen, sollte die Risikorücklage  kommen. Deren Kosten würden den Finanzbedarf des Agrardiesels von rund 430 Millionen Euro bei weitem übertreffen. Zudem hatte er angemerkt, dass das Finanzministerium für die Prüfung einer solchen Steuerentlastung zuständig sei.