RNA-basierter Pflanzenschutz wird erforscht
Wie die Universität Ende März weiter mitteilte, verfügen die zu erforschenden Mittel nicht nur über eine ähnliche Handhabung und Praktikabilität wie konventionelle. Durch ihre hohe Selektivität schützten sie zudem andere Organismen wie Nützlinge und Bestäuber sowie die Umwelt.
Aufgabe des Projekts sei die Weiterentwicklung eines RNA-basierten Sprayverfahrens, um dessen breiten Praxiseinsatz zu ermöglichen. Dabei werde ein natürlicher Mechanismus der Genregulation genutzt: Durch die sogenannte RNA-Interferenz würden gezielt Gene und damit die von ihnen gesteuerte Herstellung bestimmter Substanzen im Organismus abgeschaltet, erläuterten die Wissenschaftler.
Der Universität Hohenheim zufolge wurde dieses Verfahren bislang vor allem unter Laborbedingungen entwickelt. Im Rahmen des Projekts solle die Praxistauglichkeit dieser neuen Technologie weiterentwickelt werden. Dazu wolle das Forscherteam unter Realbedingungen die Stabilität der aufgesprühten RNA gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen oder UV-Strahlung untersuchen und sie durch innovative Verkapselungstechnologien optimieren. Maßgeblich für die Wirksamkeit sei vor allem die Regenfestigkeit von Pflanzenschutzverbindungen. Wenn eine Verbindung durch Regen oder Bewässerung schnell abgewaschen werde, sei der Schutz der Pflanze nicht mehr gewährleistet. Ziel sei es, auf diese Weise RNA-basierte Techniken, die keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO) erforderten, als innovatives, selektives Pflanzenschutzverfahren und als geeignete Alternative zum Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau zu etablieren.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Verbundprojekt „RNA-basierte Pflanzenschutztechnologien im Gartenbau” mit 700000 Euro, wovon knapp mehr als die Hälfte auf die Universität Hohenheim entfallen.