Reduktion von Pflanzenschutz
Im Rahmen des Feldtags luden das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), das Regierungspräsidium Freiburg und das Landwirtschaftsamt Konstanz zusammen mit Stefan Leichenauer ein, die Reduktionsversuche aus nächster Nähe zu diskutieren.
Im Fokus der gut besuchten Veranstaltung standen Praxisversuche in Winterweizen und Dinkel. Um das im Biodiversitätsstärkungsgesetz festgehaltene Ziel einer Mengenreduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel um 40 bis 50 Prozent bis ins Jahr 2030 zu erreichen, testet der Betrieb insbesondere den verringerten Einsatz von Fungiziden und mechanische sowie biologische Alternativen zu Wachstumsreglern.
Außerdem hatte der Landwirt statt eines Einsatzes von Wachstumsreglern Anfang Mai eine Variante gewalzt. Diese sorgte für rege Diskussionen unter den Teilnehmern. Beim genaueren Hinsehen konnte der Knick am zweiten Knoten entdeckt werden, den die Maßnahme hinterlassen hatte. Obwohl die Pflanzen direkt nach der Maßnahme beschädigt wirkten, erholten sie sich rasch und unterschieden sich nun kaum mehr von den ungewalzten Varianten.
Zur weiteren Bewertung und Beurteilung der Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit gilt es, die Auswertung des Ertrags, der Qualität und des Aufwands abzuwarten. Erste Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigen jedoch alleine schon durch den konsequenten Integrierten Pflanzenschutz, die Nutzung von Prognosesystemen und regelmäßige Bestandsbeobachtungen kulturabhängig ein deutliches Einsparpotenzial. Hinzu kommen je nach Betriebsausrichtung vielfältige technische Möglichkeiten und Einsparpotenziale, die von der optimalen Einstellung der vorhandenen Gerätetechnik und Spritzwas- seroptimierung über mechanische oder kombinierte Unkrautbekämpfung bis hin zu drohnenbasierten Applikationskarten reichen.
Die Versuche werden über mehrere Jahre wiederholt, um Effekte durch klimatische Schwankungen auszugleichen. Wenn einzelne Versuche keinen Erkenntnisgewinn bringen oder sich Reduktionsmaßnahmen als unpraktikabel erweisen, werden sie in Absprache mit den Betriebsleitern weiter optimiert. Es sollen im Laufe der Zeit auf den verschiedenen Demobetrieben, zu denen auch die Sonderkulturen gehören, Maßnahmen erarbeitet werden, die kultur- und standortangepasst ein realistisches Reduktionspotenzial aufzeigen können.