Räuberei am Bienenstand vermeiden
Ab diesem Zeitpunkt erregt alles, was nach Honig oder Zuckerwasser duftet, das gesteigerte Interesse der ansonsten beschäftigungslosen Sammlerinnen. Bienen verfügen bekanntlich über eine gute Kommunikation und mit Hilfe der Bienentänze wird der Fundort dem übrigen Volk mitgeteilt. In kürzester Zeit sucht dann ein ganzes Heer nach der neuen Trachtquelle, auch dann noch, wenn diese längst versiegt ist. Ein geschwächtes oder sonst wenig wehrhaftes Volk am Stand wird in dieser Situation leicht zum Opfer. Haben die ersten Täterinnen Einlass gefunden und von den Vorräten naschen können, so geben sie oft keine Ruhe, bis der letzte Honigrest aufgezehrt ist. In aller Regel lässt das Interesse an fremden Futterquellen erst nach der Auffütterung nach.
- Das Abschleudern, das heißt die letzte Honigwabenentnahme im Jahr, sehr früh morgens oder spät abends durchführen, dann sind weniger Sammlerinnen unterwegs. Wer dabei zügig arbeitet und die entnommenen Honig- und Altwaben sofort in einer Zarge unterbringt, die mit Boden und Deckel bienendicht verschlossen werden kann, reduziert die Gefahr der Räuberei.
- Die Verwendung einer Bienenflucht erleichtert die Honigwabenentnahme enorm. Zwischen Brut- und Honigraum eingelegt bewirkt sie, dass die Bienen den Honigraum verlassen, aber nicht wieder dorthin zurückkehren können. Erforderlich ist dafür allerdings eine Betriebsweise mit Absperrgitter, da ansonsten eventuell verbliebene Brutflächen im Honigraum von den Pflegebienen nicht verlassen werden. Einen Tag danach können die Honigräume nahezu bienenfrei abgenommen werden.
- Leere Honigwaben, Entdeckelungsgeräte und ganz besonders Entdeckelungswachs dürfen nie offen und für alle Völker zugänglich am Bienenstand angeboten werden.
- Spätestens mit Beginn der Fütterung werden die Fluglöcher der Wirtschaftsvölker eingeengt, damit die Wächterbienen ihr Volk leichter gegen unliebsame Futterdiebe verteidigen können. Bei Ablegern wird diese Vorsichtsmaßnahme gleich von Beginn an bei ihrer Erstellung vorgenommen.
- Mit der Zugabe von frisch geschleuderten und noch honigfeuchten Waben möglichst bis zum Abend warten. Die hereinbrechende Nacht unterbindet die Suche der Sammlerinnen und bis zum nächsten Morgen hat sich der lockende Honigduft verflüchtigt.
- Die Fütterung nach Möglichkeit auf den Abend legen und falls mal etwas danebengeht, dies umgehend mit reichlich Wasser abwaschen.