Puten kratzen die Grasnarbe nicht auf
Inzwischen hält die Familie 120 Tiere. Wer gerne eine Pute kaufen möchte, muss sich auf die Warteliste setzen lassen. So groß ist die Nachfrage nach diesen tiergerecht gehaltenen, wohlschmeckenden Tieren.
„Wollen Sie nicht mehr Puten halten?”, wollte ein Besucher von Günter Hummel wissen. Doch der verneinte. Die jetzt gehaltene Menge passt zu den Stallungen und auch der Durchlauf im Schlachtraum ist begrenzt. Insgesamt werden übers Jahr vier Altersgruppen gehalten. Mit der Frühlingswärme Ende April kommen die ersten rund 30 Jungputen auf den Hof. Die letzten Puten kommen Ende Juli und bleiben bis Weihnachten.
Die Jungputen bekommen in den ersten beiden Wochen ihr gewohntes Fertigfutter. Danach wird die Ernährung umgestellt, auf reichlich Gras und angequetschtes Getreide, das je nach Alter mit einem Bio-Mineralfutter ergänzt wird. Regelmäßig bekommen sie eine neue Weide und frisches Wasser. Durch den Verzicht auf Fertigmastfutter mit seinen Zusätzen benötigt man rund sechs Wochen länger, bis die Tiere schließlich ihr Schlachtgewicht erreichen.
Nach der Eingewöhnungsphase wird morgens – unabhängig vom Wetter – der Stall geöffnet und die Tiere entscheiden selbst, wo sie sich aufhalten. Dadurch ist genügend Platz vorhanden. Dies ist sehr wichtig, damit die Tiere sich bei Streitigkeiten aus dem Weg gehen können. Abends müssen die Puten in den Stall, um nicht Opfer des Fuchses zu werden.
Ab Ende August beginnen dann, fast wöchentlich, die Schlachtungen der Puten im eigenen Schlachtraum. Vermarktet werden immer nur ganze Tiere. Diese werden zerlegt und nach Kundenwunsch vakuumiert und beschriftet. Die Kunden holen nach Terminvereinbarung ihren Jahresbedarf gefrierfertig ab.