Tierhaltung | 19. März 2015

Neues Material - neuer Anreiz

Von Heike Kreutz, aid
In der Putenhaltung sind Pickblöcke und Heukörbe zur Beschäftigung gut geeignet. Wenn die Materialien regelmäßig ausgetauscht werden, bleiben sie für die Tiere interessant.
Putenstall mit Strohballen als Strukturelementen
Das ist das Resultat einer Untersuchung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe. Die Wissenschaftler um Dr. Birgit Spindler haben dazu videogestützte Verhaltensbeobachtungen durchgeführt. In dem Stall mit Außenklimabereich wurden in zwei Mastdurchgängen 2900 Putenhähne bis zu einem Alter von 21 Wochen beobachtet.
Bei der Haltung von Mastputen sollen den Tieren fortwährend geeignete Beschäftigungsmaterialien zur Verfügung stehen. Das sind neben der lockeren Einstreu Heu in hängenden Metallkörben, Strohballen oder Pickblöcke in Kunststoffeimern. Die Strukturierung durch Strohballen oder stufenförmig angeordnete Holzsitzstangen (A-Reuter) bietet den Tieren die Möglichkeit des Rückzugs, den Stall zu erkunden und sich auszuruhen.
Am besten vormittags einbringen
Vor allem Heukörbe...
...und Pickblöcke kommen bei den Puten gut an.
Vor allem Pickblöcke und Heukörbe haben sich zur Beschäftigung der Puten im Stall bewährt. Ein regelmäßiger Austausch der Materialien schafft kontinuierlich Anreize, hat die Studie gezeigt, die kürzlich auch in der  Fachzeitschrift „DGS-Magazin” vorgestellt wurde. 
Am besten werden frisches Heu für die Körbe und neues Pickmaterial in den Vormittagsstunden eingebracht, denn in dieser Zeit sind die Tiere besonders aktiv. Am Nachmittag sitzen die Puten gerne auf erhöhten Strukturelementen. Geeignet sind vor allem Strohballen. Die Tiere nutzen sie, um sich auszuruhen; häufig übernachten sie auch dort. Die stufenförmig angeordneten Holzsitzstangen dagegen wurden nur bis zur zehnten Lebenswoche genutzt, da die Attraktivität offenbar rasch abnahm. Gründe dafür könnten die Körpermasse, das zunehmende Körpervolumen und die Standsicherheit auf den Holzstangen sein, so die Vermutungen der Wissenschaftler.